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Der mächtige Dämon Wilhelm Grimm möchte die ganze Welt beherrschen und hat auf der ganzen Welt Töchter, die am selben Tag von verschiedenen Müttern geboren werden. Goldie, Bea, Lyiana und Scarlett sind Halbschwestern und ihr achtzehnten Geburtstag steht bevor, ohne dass sie voneinander wissen und nichtsahnend von der schwierigen Entscheidung, die ihnen kurz bevorsteht. Denn seinen Töchtern hat der Dämon mächtige Gaben in die Wiege gelegt, durch die sie je ein Element beherrschen und lenken können.
Am Tag ihres achtzehnten Geburtstages müssen sie zurück in das Reich ihres Vaters kehren, um sich für eine Seite zu entscheiden und sich gegen ihre Brüder zu behaupten…
Das phantastische Cover des Debütromans »Die Schwestern Grimm« der englischen Schriftstellerin Menna van Praag hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Beschreibung verspricht zudem ein märchenhaft-düsteres Leseerlebnis.
Die Geschichte wird in kurzen Abschnitten erzählt, begonnen mit der Ich-Erzählerin Goldie, die sich dann mit den anderen Perspektiven (aus der Draufsicht erzählt) und Rückblenden abwechseln. An diese temporeiche Erzählweise mit schnellen Wechseln musste ich mich zunächst herantasten, danach garantierten die raschen Sprünge allerdings einen guten Lesefluss und bringen Tempo mit sich, welches die Handlung an sich über lange Strecken vermissen lässt.
Menna van Prag beleuchtet zwar alle Grimm Schwestern, doch etwas mehr Raum nimmt Goldie ein, deren Schicksal mich schlussendlich auch im Vergleich zu dem von Bea, Lyiana und Scarlett etwas berühren konnte. Allgemein ist es mir schwergefallen, zu den Protagonisten eine Verbindung herzustellen, da mir die Erzählkonstruktion im Gesamtpaket nicht zugesagt hat. Ich hätte es schöner gefunden, wenn alle Charaktere aus der Ich-Perspektive beleuchtet worden wären, das hätte mehr Nähe, Emotionen und sicherlich auch Spannung mit sich gebracht.
Die Grundidee über einen Dämonen namens Grimm, der Töchter und Söhne gegeneinander kämpfen lässt und die Weltherrschaft an sich reißen will, bietet unheimlich viel Potential, dass Menna van Prag leider nicht annähernd ausgeschöpft hat. Ich habe eine Verbindung zum namensgebenden Märchenerzähler Wilhelm Grimm vermisst, sowie eine besser unterfütterte Hintergrundgeschichte zu der Macht der Elemente, über die die Grimm-Schwestern verfügen.
Zum Ende hin legt der Handlungsverlauf etwas an Spannung zu, doch bedauerlicherweise konnte mich der Fantasyroman insgesamt trotzdem nicht so ganz überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte.
Eine Geschichte mit Potential, aber definitiv nicht die märchenhaft-düstere Story, die ich erwartet hatte.
Titel: Die Schwestern Grimm
Originaltitel: The Sisters Grimm
Autorin: Menna van Praag
Übersetzerin: Anu Katariina Lindemann
Genre: Urban Fantasy
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453321748
Format: Paperback
Seitenanzahl: 608 Seiten
Preis: 17,00 €
Erschienen: 9. November 2021
Menna van Praag wurde in Cambridge geboren und studierte Geschichte in Oxford. Sie mehrere realistische Romane veröffentlicht, bevor sie mit »Die Schwestern Grimm« ihr Fantasy-Debüt vorlegte.
Quelle: Penguin Random House
Das Beste, was man über dieses Buch sagen kann ist der Hinweis auf das wirklich gelungene, ein Motiv der Handlung aufgreifende Cover. Dies ist sehr stimmungsvoll, macht auf den Inhalt neugierig – der aber letztlich leider enttäuscht.
Phantastik-News, Carsten Kuhr
Hallo liebe Bella,
hm, bei ersten Lesen ….wäre mir da Grimm als Märchenerzähler eingefallen..grins…eher nicht als Dämon, aber gut hier wird eine, andere Richtung verfolgt….augenzwickern…
LG…Karin..
Liebe Karin,
ja genau das ist wohl auch die Intension der Autorin gewesen (zumindest vermute ich das auch) allerdings wird das im Roman nicht so wirklich behandelt oder verfolgt. Irgendwie Schade…
Liebe Grüße
Bella