Titel: Der Hüter – Stadt der Asche
Reihe: Der Hüter (Band 2 von voraussichtlich 4)
Autor: Jasmin Jülicher
Genre: Steampunk, Science Fiction, Krimi
Verlag: Nova MD (Selfpublisher)
ISBN-13: 978-3964433978
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 445 Seiten
Preis: 12,90 €
Erschienen: 18. Januar 2019
Nach ihrer Flucht aus Biota stranden Alexander, Nic und der verletzte Oliver in Narau. Direkt bei ihrer Ankunft werden die drei festgenommen und sollen als Sklaven verkauft werden. Doch auf dem Markt werden Sie von Apolonaria, der Frau des Stadthalters, als Gäste in ihr Haus aufgenommen. Sie verspricht ihnen, in Freiheit Narau verlassen zu können, sollten sie innerhalb der nächsten zwei Wochen ihre verschwundene Tochter ausfindig machen. Die Ermittlungen von Alexander und Nic beginnen schleppend, nur eines ist gewiss, es werden sechs weitere Menschen in Narau vermisst.
Der erste Band aus Jasmin Jülichers Reihe, »Der Hüter – Stadt der Tiefe«, hatte mich mit seinem besonderen Setting und der ansprechenden Mischung aus Fantasy, Steampunk-Elementen und Krimi für sich gewinnen können. Im Folgeband »Der Hüter – Stadt der Asche« tauchen wir nun aus der faszinierenden Unterwasserwelt, die durch viele technischen und wissenschaftlichen Einflüssen geprägt war, auf und betreten eine trockene und unwirtliche Vulkanlandschaft.
Die Regeln, die gegolten hatten, hatten hier keinen Wert, alles, was er wusste, war in Narau völlig anders. Und alles, was er gelernt hatte, war hier völlig nutzlos.
Seite 164
Der neue Handlungsort ist die im Vulkan angesiedelte Stadt Narau, die sich in erster Linie durch ihre gewaltbereite Gesellschaftsstruktur auszeichnet. Denn in Narau wird alles mit Kämpfen in der Arena geregelt, womit sich nur der Stärkste als Stadtoberhaupt beweisen kann und zudem ist auch noch die Sklavenhaltung Gang und Gäbe.
Im Gegensatz zum Vorgängerband hält sich die Autorin dieses Mal nicht sonderlich lange mit dem Setting auf. Da sich die oberirdische Stadt Narau auch in wenigen Pinselstrichengut umreißen lässt, ist es Jasmin Jülicher aber dennoch gelungen dem Leser ein gutes Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu projizieren, so dass man förmlich den Staub einatmen und die Hitze auf der Haut prickeln spürt. Das Augenmerk wird in dieser Fortsetzung vielmehr auf die Strukturen und Hierachie gelenkt, die sich in Narau aus den sieben Caeles und dem Stadtoberhaupt Patrick Garret zusammensetzen.
Es war diese Stadt, sie machte ihn… Sie machte ihn aggressiv, sie veränderte ihn, er spürte es jeden Tag ein bisschen mehr.
Seite 251
Die Kriminalhandlung nimmt eine merklich größere Rolle ein. Ohne große Umschweife beginnt Jasmin Jülicher einen dichten Spannungsbogen zu weben, in denen sich die Hauptprotagonisten nicht nur in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden müssen, sondern auch noch in kürzester Zeit eine (mehrfache) Entführung aufzuklären haben. Die Ermittlungsarbeit von Alexander und Nic erinnert an klassische Kriminalromane à la Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyles »Sherlock Holmes«. Und so habe ich es sehr genossen durch die Seiten zu wandern und selbst mitzurätseln wer sich hinter all dem verbirgt. Teilweise hatte ich ein gutes Gespür für die Entwicklung des Geschehens und dennoch gab es überraschende Wendungen, mit denen mich die Autorin eiskalt erwischte.
Jasmin Jülicher ist mit »Der Hüter – Stadt der Asche« ein gut fundierter Krimi geglückt, der nur etwas von der fantastischen Note des ersten Bandes vermissen lässt. Als kleines Trostpflaster gibt es jedoch mechanisch angetriebenen Golems, die dem Buch zumindest einen Hauch Steampunk verleihen. Außerdem bin ich schon sehr gespannt in welche Gegend es Alex und Nic als nächstes verschlägt.
Ein mitreißender Krimi gepaart mit einem Hauch Steampunk-Flair.
1. | 2017 | Stadt der Tiefe |
2. | 2019 | Stadt der Asche |
3. | 20?? | ? |
4. | 20?? | ? |
Jasmin Jülicher, geboren 1990, ist seit frühester Kindheit eine begeisterte Leserin. Die Idee zum ersten eigenen Roman entstand aber erst während ihres Masterstudiums der »Biological Sciences« in einem aus Neugier besuchten Krimi-Seminar. Die darin entwickelten Ideen und das Schreiben selbst ließen sie nicht mehr los und so arbeitet sie seitdem an Romanen und Kurzgeschichten, in denen sich Realität und Fantasie miteinander verbinden.
Quelle: Der Hüter – Stadt der Asche
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