{Rezension} Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne von Christopher Paolini

In den weiten des Weltalls ist es für die junge Forscherin Kira Navárez der größte Traum zu erkunden, zu untersuchen und auf anderes Leben zu treffen. Bei einem harmlosen Auftrag einen fernen Planeten für die Kolonialisierung zu erforschen stürzt Kira in eine Felsspalte und entdeckt dort etwas, dass ihre Zukunft für immer verändern soll. Die unbekannte Materie verschmilzt mit der Forscherin und verwandelt sie in eine völlig neue Lebensform, die es ihre ermöglicht mit den Außerirdischen zu kommunizieren. Schon bald hängt das Überleben der Menschheit am seidenen Faden und nur Kira ist in der Lage sie alle zu retten.

Der Erfolgsautor des Weltbestsellers »Eragon« wagt mit seinem neuen Werk »Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne« den Schritt von der Fantasy in das Genre der Science-Fiction, ohne jedoch die phantastischen Elemente aus seinem Schreiben zu verbannen, denn dieser Roman gehört nicht zu den realistischen Weltraum-Abenteuern, sondern verzaubert mit einem durch die Fantasy geprägten Universum voller Möglichkeiten und Absonderlichkeiten.

Dieser 960-Seiten starke Roman besticht auf den ersten Blick durch die sagenhafte Aufmachung von Cover, Vorsatzpapier und einigen eingebundenen Grafiken und lässt damit jedes Buchliebhaber-Herz höher schlagen. Die Geschichte wurde in sechs Teile aufgeteilt, die die einzelnen Episoden des Abenteuers besser zugänglich machen und zudem gibt es im Nachtrag noch tiefgehende Erläuterungen des Autors zu der auf Fakten beruhenden Funktionsweise seiner erschaffenen Welt, sowie ein umfassendes Glossar, das mir während des Lesens immer eine gute Unterstützung bot. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass Paolini seine Erklärungen in den Romantext hätte einfließen lassen, dann wäre die Symbiose vollkommener.

»Einmal mehr von seinem schrägen Sinn für Humor verblüfft, sah sie Falconi an. Der Mann hatte sein Schiff Schnecke genannt.«
Seite 227

Die Hauptprotagonistin ist die Xenobiologin Kira Navárez, die bei der Erkundung des Trabanten Adrasteia im System Sigma Draconis bei einem Unfall eine folgenschwere Entdeckung macht und über den ganzen Roman hinweg die Perspektive bestimmt. Paolini überzeugte mich mit seinem sagenhaften Charakterbuilding, denn zu Kira gesellt sich im Verlauf der Geschichte die hinreißende Bordcrew der »Wallfish«, bestehend aus Falconi, einem hartgesottenen Mistkerl mit weichem Kern, dem exzentrischen und verrückten Schiffsverstand Gregorovich, der liebenswerten Nielsen, der sadistisch veranlagten Ex-Soldatin Sparrow, der eigensinnigen Mechanikerin Hwa-jung, dem aufrichtigen Mediziner Vishal und dem gutgläubigen und naiven Trig, der noch ein halbes Kind ist sowie das Schiffsschwein Göffel und Kater Mr. Fuzzypants.

Humorvolle Dialoge ergänzen die rasanten Weltraum-Schlachten mit einer angenehmen Leichtigkeit, die einen zwischen blutigen Kämpfen ums nackte Überleben neuen Atem schöpfen lassen. Christopher Paolini hat in »Infinitum« eine fantasiereiche und fesselnde Welt erschaffen, die zum Staunen und Verlieren einlädt und mit jedem Kapitel größere Ausmaße anzunehmen scheint. Bei dieser Fülle an Kreativität ging mir allerdings der Fokus etwas verloren und eine engmaschigere Verknüpfung mit Details hätte das Leseerlebnis noch um einiges reicher machen können.

»Die schwerste Lektion, die wir im Leben zu lernen haben, ist die, dass wir manche Dinge nicht ändern können.«
Seite 546

»Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne« ist ein absolut lesenswerter Roman für alle, die auf phantastische Weltraum-Abenteuer stehen und gerne in eine komplexe Welt eintauchen. Besonders gelungen ist die Entwicklung der Hauptprotagonistin und die Dynamik zwischen den Charakteren.


Fantasievolle Science-Fiction, die voller Action steckt und dennoch zum Erträumen des Weltalls einlädt.

★★★★☆

*WERBUNG*


Titel: Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne
Originaltitel: To Sleep In A Sea Of Stars
Autor: Christopher Paolini
Übersetzer: Katharina Naumann, Barbara Häusler, Dr. Eberhard Kreutzer, Anke Kreutzer
Genre: Science Fiction
Verlag: Droemer Knaur
ISBN-13: 978-3426227367
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 960 Seiten
Preis: 24,00 €
Erschienen: 15. September 2020

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Christopher Paolini wurde 1983 in Kalifornien geboren und lebt heute in Paradise Valley in Montana. Mit der Serie um den Drachenreiter Eragon schrieb er eine Reihe von Bestsellern, die weltweit 35 Millionen Mal verkauft wurden.

Quelle: Droemer Knaur


Ein beeindruckendes Science-Fiction-Epos, das viele abenteuerliche Überraschungen und dramatischen Wendungen bereithält.
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11 Comments

  1. Hallo liebe Bella,

    sicherlich ein interessanter Roman, aber 960 Seiten sind mir persönlich zu viel zum lesen auf einmal.

    Ich lese lieber so im Bereich bis 400 Seiten maximal…

    Danke trotzdem für das Vorstellen und den Hinweis auf eine, weitere Rezi dazu.

    LG..schönes Wochenende..Karin..

    • Liebe Karin,

      ich kann es verstehen, wenn dicke Romane nicht zum eigenen Leseverhalten passen. Falls dich die Geschichte dennoch interessieren sollte, wird dich vielleicht die Info freuen, dass bereits eine Verfilmung geplant ist.

      Dir auch ein schönes Wochenende!

      Herzliche Grüße
      Bella

      • Wenn die Verfilmung so Scheiße wird, wie der Versuch, Eragon zu verfilmen, kann ich darauf verzichten. Es gibt echt gute Filme, aber leider nehmen sich nur allzuoft schlechte Regisseure zu viele Freiheiten heraus und kürzen dabei noch den Inhalt in unerträglicher Weise. Juwele wie der Herr der Ringe sind leider selten. Was glaubst du wohl, wie groß die Chance ist, dass bei dieser Verfilmung mehr heraus kommt, als eine mittlere Katastrophe? Ich schätze verschwindend gering.

        • Hallo Katrin,

          da es auch gute Buchverfilmungen gibt, gebe ich die Hoffnung einfach nicht auf ;)

          Viele Grüße
          Bella

  2. Hallo Bella,

    Danke für die Info….bei Verfilmungen sage ich nie nein, denn ich gehe gerne ins Kino oder schalte den TV an…..und dann kann man sich ja immer noch dem Buch zu wenden….augenzwickern…

    LG..Karin..

  3. Hey Bella,

    Das klingt nach einem Buch für mich. Ich bin gerade total der Science-Fiction verfallen und auch nächstes Jahr wird da wohl mehr in die Richtung gelesen werden. Bei meinen geliebten historischen Romanen gibt es weiterhin fast ausschließlich Familiensagas als Neuerscheinung und auf die habe ich nicht mehr wirklich Lust.
    Danke für deine Rezension und Vorstellung des Buches.

    LG, Moni

  4. Hallöchen meine Liebe,

    ich bin ehrlich, Sci-Fi ist nach wie vor nicht meins, aber ich wollte gern erfahren, was Paolini sich da ausgedacht hat.
    Daher danke für deine Meinung.
    Irgendwie habe ich das gefühl, Herr Paolini könnte Star Wars Fan sein, vielleicht ist dem auch so.
    Schön ist jedenfalls, dass er wieder eine vielschichtige Welt geschaffen hat.

    Liebe Grüße
    Tina

  5. Christian

    Paolinis phantastisches neues Fantasy/SiFi Epos „Infinitum“ startet als echter Page Turner, entwickelt sich dann jedoch leider zu einem quälenden, chaotischen Wirrwarr aus Star Wars, Arrival, Guardians of the Galaxy und anderer wenig ernst zu nehmender SiFi/Fantasy Literatur. Die Charaktere und Protagonisten sind zwar gut beschrieben die Dialoge jedoch ziemlich einfältig und beinahe in jedem zweiten Satz kommt das Wort „Scheiße“ vor. So etwas liest sich nicht gerade gut und macht wenig Lust auf das Weiterlesen. Ich habe mich in 4 Wochen durch das Epos gequält und bin ziemlich enttäuscht. Vieles liegt wohl auch an der miserablen Übersetzung, es macht manche Abschnitte einfach unverständlich, ja fast unlesbar. Mein Kopfkino kam nie so richtig in Gang es machte immer nur „Wham, Peng, Wumms und Rumms!“ in meinem Kopf, so etwas bin ich von Comic Schreibern in Sprechblasen und zugehörigen Zeichnungen gewohnt nicht jedoch in einem Roman. Wenn die Träume der Hauptprotagonistin Kira Navarez beschrieben wurden kam ich gar nicht mehr mit und dachte nur ein krankes Hirn kann sich so etwas ausdenken.

    Dennoch bin ich sehr gespannt auf die Verfilmung.

    Christian

    • Es gibt halt immer Leute, die gute Literatur nicht zu schätzen wissen, und nach dem, was du so über dein Kopfkino schreibst, würde ich auf deine Meinung auch keinen Wert mehr legen, da es dir offensichtlich an den geistigen Fähigkeiten fehlt, der Handlung zu folgen. Die Träume machen Sinn, jeder Einzelne. Aber eben erst, wenn sich am Ende des Buches alles zu einem Gesamtbild zusammensetzt. Es ist eine Geschichte, die den Leser rätseln lässt, ebenso wie die Protagonistin sich ihr Wissen Stück für Stück zusammen sammeln muss.

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