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Nicht nur in der heutigen Zeit sind Monster und Ungeheuer ein Bestandteil unserer Kultur. Bereits in der Antike erzählte man sich schaurige Geschichten über Wesen, die, bevorzugt nachts anzutreffen waren, und deren Begegnung nicht immer glimpflich ausging.
Vor allem im Römischen Reich gab es eine Fülle an Gruselgestalten, die die Menschen heimsuchten, deren Hilfe man aber auch erbat. Vor allem sind es Textquellen, die als Grundlage für die Erforschung der Kreaturen herangezogen werden können. „Geister, Hexen, Menschenfresser“ widmet sich den Ursprüngen der bekannten, aber auch der weniger bekannten Wesen, ihren bevorzugten Erscheinungsorten, und verrät, wie man sie im Ernstfall auch wieder loswerden kann.
In »Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom« stellt Rudolph Krämer die übernatürlichen Wesen von Schauergeschichten vor, aber auch reale mystische Erscheinungen der Antike. Es geht um verschiedene Geister, magisch begabte Menschen oder auch um Mischwesen aus Tier und Mensch.
Den Ausführungen von Rudolph Krämer liegt etwas Sachliches zugrunde, das fokussiert anhand alter Texte belegt und transportiert wird. Diese Herangehensweise füttert die Leserinnen und Leser zwar mit unheimlich viel Informationen auf wenigen Seiten, aber hat auch etwas Trockenes an sich, das an eine Abhandlung erinnert. Klar handelt es sich bei dem vorliegenden Werk um ein Sachbuch, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass die Erläuterungen mit ausführlicheren Beispielen anhand gruseliger Geschichten mit etwas mehr Leichtigkeit aufgelockert worden wären.
Richtig toll sind die zahlreichen Illustrationen von antiken Kunstgegenständen und Gemälden, die dem Text unterstützend zur Seite stehen und zumindest durch die optische Abwechslung etwas frischen Wind mit sich bringen.
Als Liebhaber von Fantasyromanen und mythischen Geschichten, waren mir einige der vorgestellten Wesen durchaus bekannt und so war es interessant zu erfahren, wie sie ihren Ursprung im alten Rom gefunden haben.
Die Geschichten um Unheimliches und Mysteriöses gibt es schon sehr lange, in »Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom« von Rudolph Kremer wird erläutert, welchen Ursprung Geister, Hexen und weitere schauderhafte Wesen im alten Rom haben. Der Text ist mit zahlreichen Illustrationen und Fotografien unterlegt und dennoch hatte ich neben den angerissenen und etwas trockenen Darstellungen einen tieferen Einblick in die Geschichten erwartet.
Titel: Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom
Autor: Rudolph Kremer
Genre: Sachliteratur
Verlag: wbg
ISBN-13: 978-3805352994
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 112 Seiten
Preis: 32,00 €
Erschienen: 30. Juli 2021
Rudolph Kremer (Jahrgang 1978) hat in Bielefeld Latein und Evangelische Theologie studiert. Als freier Mitarbeiter der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld gibt er Seminare im Fach Latein. Seit 2006 ist er Lehrer an einem Gymnasium im Landkreis Osnabrück. 2015 hat er über die Ursprünge des Gegensatzes von Religion und Superstition im alten Rom promoviert.
Quelle: wbg
Wer Rom […] einmal von seiner Nachtseite kennenlernen und ein paar schaurige bis amüsante Geschichten über menschenfressende Drachen oder Politiker bei okkulten Aktivitäten mitnehmen möchte, findet hier die richtige Lektüre.
Ardeija