Titel: Wir in den schönsten Farben
Autorin: Ella Yunis
Genre: Belletristik, New Adult/Young Adult, Romance
Verlag: Independently published (SP)
ISBN-13: 978-1799215349
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 353 Seiten
Preis: 11,95 €
Erschienen: 16. März 2019
Ivy trennt sich von ihrem Freund, als dieser sich alleine auf macht, um den Traum einer Europareise zu leben. Das Beziehungsaus stürzt die Kunststudentin in eine kreative Blockade und so bewirbt sich Ivy als Assistenzkraft am Theater. Ihr herrischer Chef ist der geborene Choleriker und stellt Ivy auf eine harte Probe. Kaum eingestellt befindet sich Ivy schon auf dem Weg zum Flughafen um die zwei Austauschstudenten Jack und Oliver aus England abzuholen. Noch ahnt Ivy nicht, wie sehr das Theater ihre eigene Welt auf den Kopf stellen wird.
Als mich die Autorin Ella Yunis kontaktierte und mir Ihr Debüt „Wir in den schönsten Farben“ mit den Worten »Eine Geschichte über Liebe, Hoffnung, Zweifel – und die Kunst, sich zu trauen.« vorstellte, war schnell klar, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Die Geschichte lässt ist im New Adult/Young Adult Genre angesiedelt und gehört ganz klar in die Romantikabteilung.
In letzter Zeit habe ich kaum zu Liebesromanen gegriffen und umso gespannter war ich auf meine Erlebnisse mit Ivy und Jack.
Die Geschichte wird aus Ivys Perspektive in der ersten Person erzählt und so gewinnt man als Leser rasch einen Eindruck von Ivys zurückhaltender und abwägender Persönlichkeit. Im Gegensatz zu ihrer besten Freundin fällt es Ivy nicht so leicht aus sich herauszugehen und dementsprechend unbeholfen fühlt sie sich im Small Talk mit fremden Personen. Ihre erste Begegnung mit den zwei britischen Austauschstudenten verläuft trotz Ivys Bedenken gar nicht so schlecht – nur Jack stellt sie vor ein Rätsel.
Jack erinnerte mich mit seiner mürrischen Art etwas an Mr. Darcy (Stolz und Vorurteil von Jane Austen) wohingegen Ivy nicht ganz an die selbstbewusste Elizabeth Benett herankommt. Dafür lässt Oliver Einflüsse aus Jane Austens Klassiker erkennen, er kam mir mit seiner aufgeschlossenen Wesensart und seiner tief empfundenen Freundschaft zu Jack wie ein zweiter Mr. Bingley vor.
Ella Yunis hat einen flüssigen und mitreißenden Schreibstil, der es dem Leser leicht macht in die Welt der Protagonisten einzutauchen. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und durch die tollen Beschreibungen konnte mich prima in die Lage von Ivy hineinfühlen. Außerdem fand ich den Ausflug in die Kunstwelt sehr gelungen. Wenn Ivy von ihrer Leidenschaft erzählt funkelt das durch die Zeilen wie Diamanten und ihre Freude ist so ansteckend, dass man am liebsten sofort ein Museum besuchen möchte.
An machen Stellen wirkte der Handlungsverlauf jedoch stark konstruiert und dadurch erschienen mir manche Plottwist etwas too much. Das hat der wundervollen Liebesgeschichte jedoch keinen allzu großen Abbruch angetan, denn die Chemie zwischen Ivy und Jack stimmt einfach. Man fiebert und leidet mit den beiden Protagonisten mit und durchlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Am besten an der Geschichte hat mir allerdings nicht die Romanze mit ihren Irrungen und Wirrungen und den dramatischen Wendungen gefallen, sondern die Entwicklung der Hauptprotagonistin Ivy. Es macht einfach Freude mitzuerleben, wie die schüchterne Ivy mit jedem Kapitel etwas mehr an Selbstbewusstsein gewinnt und auch ihr Selbstwertgefühl bezüglich ihrer Kunst Auftrieb bekommt. Tatsächlich steckt in dem Roman die Botschaft, dass es sich lohnt über den eigenen Schatten zu springen, etwas zu wagen, denn diese Erfahrungen bereichern das Leben ungemein.
Ein kunstvolles Debüt über Liebe, Hoffnung und Selbstvertrauen.
Ella Yunis hatte schon immer farbenfrohe Bilder im Kopf, doch für die Malerei fehlte ihr das Talent. Ihre Liebe zu Klassikern brachte sie schließlich zum Schreiben, ihre Liebe zum Theater verhalf ihr zur ersten Romanidee. Wenn sie nicht gerade unbescholtene Buchcharaktere hinterrücks ins Liebeschaos stürzt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten auf dem Sofa mit ihren zwei Katzen und einer guten Tasse Tee.
Quelle: Ella Yunis
“Wir in den schönsten Farben” ist niveauvoll, romantisch und dramatisch.
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