{Rezension} Dash & Lily (2) Neuer Winter, neues Glück

Einige Worte vorweg…

…Die letzten Monate waren nicht leicht für mich, weder im privaten und emotionalen Bereich noch auf der neuen Dienststelle. Die Ziele kurz nach meiner Reha waren schneller verflogen, als ich es für möglich gehalten hätte. Lediglich die Therapietermine sowie einen Yogakurs habe ich verpflichtender Maßen jede Woche brav erfüllt. Ansonsten zeichneten sich meine Tage durch erschöpfende Müdigkeit nach absolvierter Arbeit im neuen Job, Serien- und Film-Marathons, bei denen ich meine Hände mit stricken beschäftigte, und viel (sehr viel) Schlaf aus. Das neue Jahr begann für mich mit 6.374 Kilometer Abstand in Toronto.

Im Verlauf des vergangenen Jahres habe ich immer wieder feststellen dürfen, wie außerordentlich wohltuend so ein großer Abstand zu allem doch ist, und so war es auch dieses Mal, jedoch möchte ich auch endlich wieder Zuhause zurück in ein Leben finden, welches mir das Gefühl vermittelt „richtig“ zu sein. Genau richtig fühlt sich für mich das Schreiben und Lesen an (welches in im letzten Jahr schmerzlich vernachlässigt habe). Nun glaube ich, es ist die Zeit gekommen, die Feder wieder aufzunehmen.

Tatsächlich gab es im Dezember auch einen kleinen Leselichtpunkt als ich mich an meine Begeisterung für die zauberhafte Jugendromanze »Dash & Lilys Winterwunder« im vorweihnachtlichen New York City erinnerte und daran, dass ich mir zwar die Netflix-Serie (welche leider nach der ersten Staffel abgesetzt wurde) schon einige Male reingezogen hatte, jedoch nie die nachfolgenden Bücher gelesen hatte. Das war also mein kleines Winterwunder 2024, ich habe wieder mal ein Buch gelesen, welches ich nicht nach fünfzig Seiten wieder zur Seite legte, sondern bis zum Ende gebannt an den Worten der Autoren hing. Ein guter Neubeginn für Rezensionen. Also lasse ich die Weihnachtsbeleuchtung und Deko noch etwas stehen und beginne lieber zu schreiben.

An Weihnachten vor einem Jahr haben Dash und Lily zueinander gefunden, seither ist so einiges passiert und graue Wolken bedrücken das junge Liebesglück. Dash ist verzweifelt, Lily scheint nicht mehr dieselbe zu sein. Es sind nur noch zwölf Tage bis zu Lilys heißgeliebten Weihnachten, ihre absoluten Lieblingstage im ganzen Jahr, doch der Gesundheitszustand ihres Großvaters noch einem Herzinfarkt überschattet den Weihnachtsglanz. So ist es an Dash, seiner Lily wieder die Weihnachtsmagie und den Zauber des vorweihnachtlichen New York Citys zurückzubringen…

Zehn Jahre hat es gedauert, bis ich endlich zur Fortsetzung der New-York-Weihnachtsmagie-Romanze von Dash & Lily in »Neuer Winter, neues Glück« gegriffen habe. Das Autorenteam Rachel Cohn und David Levithan beschwören darin die schwierige Zeit einer Beziehung herauf, in der die erste rosarote Verliebtheit in den Alltag übergeht und das Leben mit seinen vielseitigen Sorgen und Problemen auf der Bühne erscheint.

Auch noch so lange Zeit nach der Lektüre des ersten Bandes der Reihe »Dash & Lilys Winterwunder« fiel es mir ausgesprochen leicht wieder in ihre Geschichte einzutauchen. Dennoch, oder gerade deshalb, hat mich die bedrückende Distanziertheit zwischen den Beiden zu Beginn der Geschichte geschmerzt und verwundert. Ich denke, genau diese Auswirkung wollen die Autoren auch bei ihren Lesern hervorrufen, denn so entstand eine unterschwellige Spannung, die mich unbedingt wissen lassen wollte, was vorgefallen war und wie die Geschichte weitergehen würde.

Dash und Lilys Wege sind auch dieses Mal getrennt und als Leser verfolgt man gespannt mit, ob sie am Ende doch wieder zu einem gemeinsamen Glück finden.

Im vorherigen Band sprühte es nur so vom Zauber der Straßen des vorweihnachtlichen New York City – diese Magie habe ich leider in diesem Folgeroman etwas vermisst. Im Allgemeinen fühlte sich die Story gedrückter und weniger berauschend an. Dennoch konnte mich die dicht kreierte Atmosphäre völlig umgarnen und das Autorenteam hat im Verlauf der Geschichte immer wieder ein helles Hoffnungsschimmern durchblitzen lassen. Es war einfach wunderbar mitzuerleben, wie stark eine Verbindung zwischen Menschen sein kann und welche Wunder es bewirken kann, wenn Liebe die Kraft gibt, schwere Zeiten zu überstehen.

Nicht ganz so magisch wie der erste Band und dennoch schimmert eine lesenswerte Geschichte durch.