Titel: Im Brunnen der Manuskripte
Originaltitel: The Well of Lost Plots
Reihe: Thursday Next Reihe 03
Autor: Jasper Fforde
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
ISBN-13: 978-3423210492
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 416 Seiten
Preis: 8,95 €
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Kurze Beschreibung:
Thursday hat angesichts der brenzligen Lage in Swindon beschlossen sich eine Auszeit zu gönnen und ihr Kind in Ruhe in einem literarischen Werk zu bekommen. Für diese Auszeit hat sie sich den unveröffentlichen Krimi „Caversham Hights“ ausgesucht. Dort wird sie Mary im Zuge des Figuren-Austausch-Programms vertreten. Neben ihrer Rolle die sie in dem abwrackgefährdeten Krimi übernehmen muss kümmert sie sich auch noch um die Rohlinge Ibb und Obb (die sich später in Lola und Randolph entwickeln) und nimmt ihre Aufgabe als Lehrling der Jurisfiktion wahr. Ihre Ausbilderin ist keine geringere als die couragierte Miss Havisham aus Charles Dickens „Große Erwartungen“.
Gleich in den ersten Tagen klopfen drei Hexen an Thursdays neuem Heim an um ihr eine Prophezeihung mitzuteilen, dass sie erstens Bürgerin von Swindon ist (was sie ja schon weiß), zweitens Agentin der Jurisfiktion wird und drittens Protokollführerin wird. Thursday schlägt den Hexen die Tür vor der Nase hinzu da sie keine Ahnung hat wie wichtig diese Prophezeihungen sich im Verlauf des Buches erweisen werden.
Die Versammlungen der Jurisfiktion finden zwischen den Kapiteln in Jane Austen’s Roman „Verstand und Gefühl“ auf Norland Park statt. Dort macht Thursday auch Bekannschaft mit Marianne Dashwood. Unser Jurisfiktons Lehrling besteht mit den Jurisfiktionsagenten, unter denen sich auch Akrid Snell, Perkins, Mr. Bradshaw und Mr. Tweed befinden, so einige Abenteuer.
Thursday ist vollkommen in die Buchwelt eingetaucht und wird von dem Bibliothekar Grinsekatze, bzw. hier unter den Namen Cheshire Cat oder Warrington Kater bekannt, in die Geheimnisse der Bibliothek und die Geheimnisse des Brunnens der Manuskripte eingeführt.
Die Geschichte beginnt spannend zu werden als Aornis Hades aus Rache in Thursdays Gedächtnis eindringt um ihre Erinnerungen an Landen zu löschen. Gott sei Dank steht ihr Granny Next bei die sie unermüdlich an ihren genichteten Mann erinnert und sie dazu anstachelt sich gegen Aornis zu verteidigen. Aber das ist nicht das einzigste, denn die Buchwelt steht kurz vor der Einführung eines neuen Betriebssystems „UltraWorld TM“. Diese Einführung bringt Verschwörungen und blutige Taten mit sich, die unsere Agentin aufklären muss.
Meine Meinung:
Jasper Fforde schafft es wieder einmal einen bis ins Detail glänzenden Roman zu erschaffen. Die Buchwelt ist mit vielen Gefahren und witzigen Anspielungen auf bekannte klassische Werke wie Jane Austen’s „Verstand und Gefühl“, Charles Dicken’s „Große Erwartungen“ und Enid Blyton’s „Shadow of the Sheepdog“ gespickt. Am besten gefällt mir jedoch das Kapitel in dem Thursday mit Miss Havisham in Emily Brontë’s „Sturmhöhe “ (Wuthering Hights) springt um dort mit den Charakteren die regelmäßige „Jurisfiktions-Wutberatungs-Sitzung“ abzuhalten. Da konnte ich mir obwohl ich das Buch noch nicht gelesen hatte das schmunzeln einfach nicht verkneifen.
Ich finde es einfach toll wie viele neue bezaubernde Charaktere in diesen neuen Band aus der Thursday Next Reihe eingearbeitet sind. Das fängt schon bei der nicht allzubedeutenden Gestalt der Grinsekatze an und endet bei der liebenswürdigen Miss Havisham.
Sehr schön fand ich die Idee mit dem neuen Betriebssystem „UltraWord TM“ dass viele Diskussionen, Korruptionen und schlussendlich auch Morde mit sich bringt. Man sollte meinen das es bei so vielen Geschehnissen im Buch keine allzu spannende Nebengeschichte gibt. Da irrt man sich aber gewaltig, denn aus den Rohlingen die bei Thursday wohnen entwickelt sich ein streitsüchtiges Paar das sich im tiefsten innern doch so sehr liebt und nur darauf wartet bis einer es gesteht.
Mein Fazit:
Wieder einmal eine super spannende und fantasiereiche Story von einem meiner Lieblingsautoren. Schon nach den ersten Stätzen bin ich wieder voll im Buch und begleite Thursday durch ihre Abenteuer die ihr in der fiktionalen Buchwelt bevorstehen.
Ganz besonders schön finde ich die vielen Feinheiten die sich Fforde immer wieder einfallen lässt um einen zu überraschen. Alle Charaktere sind meiner Meinung nach schön ausgearbeitet und prägen sich daher sehr schnell bei mir ein.
Die schönen ironischen Anspielungen auf andere Bücher werden wie in den zwei vorigen Büchern der Reihe nicht vernachlässigt. Auch „Im Brunnen der Manuskripte“ bekommt man es mit Charakteren aus der klassischen Literatur zu tun.
Das Buch muss man einfach gelesen haben. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen.