{Rezension} Die Geschichte des Wassers von Maja Lunde

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Titel: Die Geschichte des Wassers
Reihe: Klimaquartett (Band 2)
Originaltitel: Blå
Autor: Maja Lunde
Übersetzer: Ursel Allenstein
Genre: Belletristik
Verlag: btb Verlag
ISBN-13: 978-3442757749
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 480 Seiten
Preis: 20,00 €
Erschienen: 19. März 2018

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Beschreibung

Norwegen im Jahr 2017. Signe liebt die Natur und kann schwerlich mit ansehen, wie der Mensch das kostbarste Gut in ihrer Heimat zerstört. Schon als junge Frau engagiert sich Signe als Umweltaktivistin. Als sie davon hört, dass Gletschereis für Cocktails und Drinks abgetragen werden soll beschließt sie dagegen vorzugehen und ein Zeichen zu setzen. Dafür nimmt sie eine riskante Reise in Angriff die sie emotional auch in ihre Vergangenheit führt.

Das zukünftige Frankreich im Jahre 2041. Südeuropa wurde durch eine große Dürre in die Knie gezwungen. Klimaflüchtlinge befinden sich auf dem Weg in den Norden, denn nur dort gibt es noch das lebenswichtige Trinkwasser in größeren Mengen. David wurde auf der Flucht von seiner Frau und seinem jungen Sohn getrennt, nun sucht er mit seiner Tochter Lou in einem Flüchtlingslager Zuflucht. Die Lage ist äußerst angespannt, Lebensmittel und Wasser stark rationiert und die Hoffnung seine Familie zu vereinen schwindet täglich. Erst als David und Lou beim umherstreifen ein uraltes Segelboot entdecken glimmt ein neuer Überlebensfunke auf.

Meine Meinung

Maja Lundes Roman „Die Geschichte der Bienen“ konnte mich fesseln und zum Nachdenken anregen und deshalb war sofort klar, dass ich auch ihr neustes Werk „Die Geschichte des Wassers“ lesen muss. Die zwei Romane sind Teil des Klimaquartetts, man darf also gespannt sein welche wichtigen Themen Maja Lunde noch zu Papier bringen wird.

Jetzt erst einmal zu meinen Eindrücken zur Geschichte des Wassers. Eigentlich handelt es sich ja nicht nur um eine Geschichte, denn Maja Lunde verknüpft in ihrem Roman wieder vollkommen unterschiedliche Lebenserzählungen zu einem Thema, dieses Mal das Szenario Wasserknappheit, miteinander. Wir begleiten in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts die gestandene Seniorin und Umweltschützerin Signe bei einer aufregenden Reise die sie nicht nur zum Gletschereis ihrer Heimat führt, sondern auch in ihre Vergangenheit.

Außerdem wagt Maja Lunde einen Sprung in die Zukunft. Trinkwasser ist vor allem in den trockenen Teilen des Südens äußerst knapp. Dürre, Brände und Wasserknappheit haben die Menschen aus den südlichen Teilen der Erde zu Klimaflüchtlingen gemacht, die sich auf dem Weg in die nördlichen Wasserlande gemacht haben, wo es noch genügend lebenswichtiges Trinkwasser gibt. Der Leser begleitet den jungen Vater David und seine Tochter Lou bei der Flucht, der Trennung ihrer Familie und den Erlebnissen in einem Flüchtlingslager. Durch Zufall stoßen sie auf ein Schiff das gleichzeitig die Verbindung zu Signes Geschichte darstellt.

Die Herangehensweise und der Erzählstil von Maja Lunde gefällt mir ausgesprochen gut. Doch dieses Mal bargen die beiden Lebensgeschichten keine tiefgründige und emotionale Erfahrung für mich. Im Vergleich zum ersten Roman des Klimaquartetts war keine vergleichbare aufrüttelnde Wirkung spürbar – und genau das hatte ich mir eigentlich von diesem Roman erhofft. Die Autorin hätte vielmehr Informationen zu den Hintergründen liefern müssen um eine unmissverständliche Botschaft anzubringen, die den Leser in seinem Sessel fesselt und auch nach der Lektüre nicht mehr so schnell los lässt. Ich hoffe sehr, dass der Autorin dies mit ihrem nächsten Titel aus der Reihe wieder gelingen wird.

Fazit

Trotz des wichtigen Themas und der interessanten Herangehensweise vermochte mich „Die Geschichte des Wassers“ nicht ganz so zu fesseln wie sein Vorgänger („Die Geschichte der Bienen“).

★★★☆☆


Über den Autor

Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Ihr Roman „Die Geschichte der Bienen“ wurde mit dem norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet, in 30 Länder verkauft und sorgte auch international für Furore. Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und war der meistverkaufte Roman des Jahres 2017. Im Frühjahr 2018 erscheint mit „Die Geschichte des Wassers“ der zweite Teil ihres literarischen Klima-Quartetts, das sich mit den Folgen menschlichen Handelns für die Natur beschäftigt.

Quelle: Randomhouse/Foto: © Oda Berby


Weitere Rezensionen

Auch mit diesem Buch spricht Maja Lunde ein immens wichtiges Thema an, leider fehlt mir bei der „Geschichte des Wassers“ die Liebe zum Detail, die Seele des Buchs, etwas Besonderes.
Kill Monotony

Die Handlung trägt leider dieses wichtige Thema nicht oder anders ausgedrückt, die Thematik Wasser wird von einem flachen Plot ertränkt.
paper and poetry blog

Trotz der ähnlichen Ausgangsbedingungen wie bei den Bienen fiel es mir bei „Die Geschichte des Wassers“ unheimlich schwer, mich wirklich richtig in die Geschichte fallen zu lassen und sie zu genießen
mscaulfield

Wie bei „Die Geschichte der Bienen“ lässt das Ende Raum für eigene Schlüsse, im Gegensatz zum Vorgänger wollte sich jedoch nicht das Gefühl einstellen, dass ich als Leser von dem Roman etwas mitgenommen habe.
books’n’Stories

Dieses Buch ist zwar Fiktion, aber dermaßen nah an der Realität, dass es wirklich Furcht einflößt.
Janas Lesehimmel

Maja Lunde wollte zu viel auf einmal behandeln. Eine Glaubhafte Zukunftsvision ist ihr in meinen Augen nicht gelungen.
lohnt das Lesen

Zwar ist der Klimawandel ein erschreckend reales Thema, aber in diesem Buch fehlen mir mehr Informationen […]
Elli H. Radinger

2 Kommentare

  1. Vielen Dank fürs Verlinken, liebe Bella. :)

    Es macht Spaß über die Themen der nächsten Bücher zu spekulieren. Mir fallen Erderwärmung, Umweltverschmutzung, Ernergieverschwendung und Resourcenmangel ein.

    Nur, „Die Geschichte des Mülls“ oder „Die Geschichte des Erdöls“ klingen als Titel nicht so sexy. :D
    Die Geschichte der Sonne? Die Geschichte der Kohle?

    Was meinst Du? :)

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