Titel: Das Testament der Jessie Lamb
Originaltitel: The Testament of Jessie Lamb
Autorin: Jane Rogers
Übersetzer: Norbert Stöbe
Genre: Dystopie
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453314856
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preis: 14,99 €
Erschienen: 13. Mai 2013
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Beschreibung
Jessie Lamb lebt in einer Welt, die von einem bisher unerforschtem Virus beherrscht wird. Die Auswirkungen des Virus sind katastrophal: Jede Frau die nach ihrem sechzehtnen Geburtstag schwanger wird, erkankt an einer unheilbaren Kranktheit. So werden nur noch wenige gesunde Kinder geboren und die Menschheit steuert auf das Aussterben zu.
Doch die junge Jessie hat genug vom zu sehen, sie möchte einen Beitrag für die Zukunft leisten und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie meldet sich für das Programm der schlafenden Schönen um neues Leben zu schenken und somit die Zukunft einer weiteren Generation zu sichern, doch dafür muss sie ihre eigenes Leben aufgeben…
Meine Meinung
Die Bewertung von Jane Rogers Roman „Das Testament der Jessie Lamb“ fällt mir wahrlich nicht leicht. Die Geschichte bietet jede Menge Potential und hat eine fesselnde Grundidee. Dennoch konnte ich mich nicht so richtig in die Geschichte und die Hauptprotagonistin Jessie Lamb hineinfühlen.
Die Welt, in der Jessie Lamb heranwächst wird von einem Virus beherrscht, der bei jeder jungen Frau die schwanger wird eine tödliche Krankheit auslöst. Bisher haben die Wissenschaftler noch kein Heilmittel gefunden. Es wird experementiert und in alle Richtungen geforscht.
Dieser Grundstock bietet viel Spielraum für eine fesselnde und emotionale Geschichte. Leider wurden meine hohen Erwartungen nicht erfüllt. Die Charaktere bleiben größtenteils farblos und zur Hauptfigur Jessie Lamb, die das ganze aus der Ich-Perspektive erzählt, finde ich einfach keinen Draht. Die nüchterne Erzählweise von Jane Rogers passt ganz gut zu der grauenvollen Vorstellung, dass ein Virus jede junge Frau, die ein Kind in sich trägt, in’s Grag befördert. Dadurch stellt sich beim lesen recht schnell eine bedrückende Atmosphäre ein.
Als Jessie Lamb beschließt sich der Forschung als „Versuchskaninchen“ zur Verfügung zu stellen wird sie auf eine harte Probe gestellt. Ihre Familie und Freunde stellen sich gegen ihre Entscheidung und setzten alles daran sie noch umzustimmen. Ich habe die ganze Zeit versucht zu verstehen warum sich Jessie für das Programm der schlafenden Schönen entschieden hat – leider bin ich auch nicht schlauer als ihre Familie geworden. Die Beweggründe von Jessie dringen nicht so richtig zu mir durch und es macht auf mich den Eindruck, dass sie einfach nur ihren Entschluss durchsetzen möchte, egal wie schlimm diese Entscheidung für ihre Eltern und Freunde auch sein mag. Der Interessenkonflikt wird eindrücklich von der Autorin untermalt und verliert bis zum Ende nicht Ausdruckskraft.
Obwohl mich Jane Rogers nicht so recht zu fesseln vermochte finde ich, dass ihr Roman jede Menge Potential bietet. Ich vergebe 3 von 5 Grinsekatzen!
Über die Autorin
Jane Rogers, mehrfach ausgezeichnete britische Literatin, hat in England bereits sechs Romane veröffentlicht. Sie arbeitet für Radio und Fernsehen und lehrt an der Universität Sheffield. Mit ihren beiden Kindern lebt sie in Lancashire. (Quelle: Heyne Verlag)
Fazit
Eine wirklich tolle Romanidee mit guten Ansätzen. Dennoch wurde ich etwas enttäuscht da ich etwas mehr erwartet hätte.