Moby Dick oder: Der Wal, der weltberühmte Roman von Herman Melville aus dem Jahre 1851, handelt nicht nur von Kapitän Ahabs Jagd nach dem riesigen weißen Pottwal, der einst sein Bein abriss und dem er Rache schwor. Neben der Erzählung der Reise seiner Hauptfigur taucht Melville in zahlreiche Exkurse über komplexe philosophische, gesellschaftliche oder auch mythologische Themen ab, wie den sozialen Status, das Gute und das Böse oder die Existenz von Gott.
Quelle: Knesebeck Verlag
Ich habe ein großes Herz für Klassiker, allerdings muss ich gestehen, dass mich Herman Melvilles Roman »Moby Dick« an meine Grenzen brachte und mich schließlich kapitulieren ließ. Der Beginn der Geschichte mit ihren eindrucksvollen Gestalten, Ishmael der zum ersten Mal auf einem Walfänger anheuern will, der exotische Harpunier Queequeg und natürlich dem getriebenen Captain Ahab hatte mir wirklich sehr gut gefallen, doch irgendwann hat sich der Text in eine langatmige und wissenschaftliche Richtung entwickelt, die ich nicht mehr unterhaltsam fand.
Für mich bot die außergewöhnliche Graphic-Novel-Adaption von Sylvain Venyre und Isaac Wens eine wunderbare Gelegenheit, um die Geschichte in einer kompakt aufbereiteten Version neu zu erleben. In ihrem Werk verwebt das künstlerische Duo die Geschichte um Moby Dick mit der eines jungen Journalisten, der sich diesem Klassiker der Weltliteratur und seinem Autor mit seinen komplexen Ansichten aus einer aktuellen Perspektive nähert.
Die teilweise recht verwaschenen Illustrationen passen zur Geschichte, dennoch hätte ich mir stellenweise etwas mehr Details gewünscht, sei es nun bezüglich der Tattoos von Queequeg oder die Abbildung des mächtigen Pottwals. In meinen Augen sind Captain Ahab und Ishmael noch am besten getroffen. Dieser kleine Kritikpunkt ist jedoch reine Geschmackssache und sollte nicht davon abhalten zu diesem Buch zu greifen.
Mir hat diese außergewöhnliche Aufbereitung der berühmten Geschichte in »Auf der Suche nach Moby Dick« unheimlich gut gefallen, denn sie durchdringt die Essenz der Erzählung auf eine kunstvolle und eindringliche Methode, die keine Langeweile aufkommen lässt und ist dennoch informativ.
Der Klassiker Moby Dick von Herman Melville wurde in diesem Comic von Sylvain Venayre und Isaac Wens auf eine tiefgehende und philosophische Art und Weise aufbereitet.
Titel: Auf der Suche nach Moby Dick
Autoren: Herman Melville, Sylvain Venayre
Illustrator: Isaac Wens
Übersetzerin: Anja Kootz
Genre: Comic, Klassiker
Verlag: Knesebeck Verlag
ISBN-13: 978-3957284402
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 224 Seiten
Preis: 28,00 €
Erschienen: 24. September 2020
Sylvain Venayre ist Historiker und spezialisiert auf die kulturelle Geschichte des 19. Jahrhunderts. Er lehrt an der Sorbonne und ist Autor zahlreicher Comics und Graphic Novels.
Isaac Wens ist Comic-Künstler und Illustrator. Seine erste Graphic Novel erschien 1998, seitdem war er als Szenarist und Zeichner bei einer Vielzahl von Comics beteiligt.
Quelle: Knesebeck Verlag
Liebste Bella! ♥
Tjaja mit Moby Dick hatte ich auch so meine Probleme (und da hatte ich schon nur die gekürzte Version gelesen…). Ich habe mich stattdessen ebenfalls auf dem Comicweg erneut der Geschichte genähert, allerdings stammt meine Variante aus dem Splitter Verlag. Da wurde die Geschichte auch schön kompakt erzählt, allerdings ohne Abwandlungen. Dieser Comic scheint aber ebenso lesenswert zu sein =)
Liebste Grüße!
Gabriela
Huhu meine Liebe,
es erfüllt mich immer wieder mit Wärme, wenn ich lese, dass wir in unseren Leseverhalten und Lesevorlieben so sehr ähneln.
Auch wenn es hier eine Abwandlung gab und mich die Zeichnungen nicht immer vollkommen abholen konnten – ist der Comic auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Alleine schon weil die Geschichte so wunderbar verständlich gemacht wird :)
Ich wünsche Dir einen schönen Abend und fühl dich fest gedrückt.
Liebe Grüße
Bella
Hallo liebe Bella,
hm, vielleicht auch eine Möglichkeit sich einem Klassiker der Romanwelt zu zuwenden…
Ich persönlich fand, da den Film mit Gregory Peck total klasse…
LG..Karin…
Liebe Karin,
der Comic war für mich wirklich nochmal eine perfekte Gelegenheit und es gibt auch für andere Klassiker solche Adaptionen :)
Mir eine Verfilmung der Geschichte anzusehen, habe ich noch auf meiner To-Do-Liste stehen.
Viele Grüße
Bella
Ahoi Bella,
das kann ich gut nachvollziehen; ich habe mich mit Moby Dick auch schwergetan und es dann doch beendet – um festzustellen, dass ich eine dramatisch gekürzte Version mit nur so 300 Seiten hatte, die sogar den Namen des Protagonisten unterschlug -.- Als ich mich nämlich bei Sparknotes ein wenig belesen wollte, um das Gelesene besser zu verstehen & in Kontext zu bringen, war ich zunächst verwirrt, wer dieses Ishmael denn sei xD Und auch sonst waren fast alle Szenen und Zitate, die Sparknotes für wichtig hielt nicht in meiner Edition. Mich an die umfangreiche Version zu setzen, dazu habe ich dann aber doch auch keine Lust; es passiert halt einfach zu wenig… Schön also, dass du hier mit einer Graphic Novel Version Abhilfe schaffen konntest ^^
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Liebe Ronja,
ich wusste gar nicht, dass es von Moby Dick auch noch eine gekürzte Version gibt. Wirklich Schade, dass nicht einmal so eine drastische Kürzung die Längen unterbindet. Meine Fassung aus dem Diogenes Verlag hat 592 Seiten und ich hatte ungefähr die Hälfte davon gelesen…
Liebe Grüße
Bella