Titel: Das Labyrinth des Fauns
Originaltitel: Pan’s Labyrinth
Autoren: Cornelia Funke & Guillermo del Toro
Übersetzer: Tobias Schnettler
Illustrator: Allen Williams
Genre: Fantasy, Mythen, Legenden
Verlag: S. Fischer Verlage
ISBN-13: 978-3737356664
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preis: 20,00 €
Erschienen: 2. Juli 2019
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre | Meine Empfehlung: ab 16 Jahre
Nach dem spanischen Bürgerkrieg ist Ofelias neuer Stiefvater mit seiner Truppe in einer Mühle, die in einem dichten Wald in den Bergen steht, stationiert. Zusammen mit ihrer hochschwangeren Mutter zieht Ofelia zu ihm auf die Station mitten im Nirgendwo. Fidal ist der erbarmungslose Capitan der Armee Francos und zeigt sich gegenüber Ofelia und ihrer Mutter betont gefühllos.
Das Mädchen Ofelia sucht Zuflucht im magischen Wald und folgt einem bezaubernden Feenwesen bis zu einem Labyrinth, wo sie dem mysteriösen Faun begegnet, der ihr drei Aufgaben stellt. Nur wenn sie die Prüfungen meistert, kann Ofelia als Prinzessin in das verzauberte Königreich zurückkehren.
Die phantastischen Bücher von Cornelia Funke begleiten mich schon seit der Kindheit und begeistern mit immer wieder mit abenteuerlichen Geschichten und kreativen Welten. Funkes neuer Roman »Das Labyrinth des Fauns« kann man zwar nicht mit anderen Werken der Autorin wie z. B. »Igraine Ohnefurcht« oder mit den »Tintenwelt« Büchern vergleichen und dennoch wohnt diesem Buch ein ganz besonderer Zauber inne. »Das Labyrinth des Fauns« entstand in Zusammenarbeit mit dem oscarprämierten Regiseur Guillermo del Toro und basiert auf seinem bereits 2006 veröffentlichten Fantasy-Filmes »Pans Labyrinth«.
Es mag ungewöhnlich erscheinen, dass in diesem Fall zuerst der Film entstand und auf dessen Grundmauern nun das Buch aufbaut, denn normalerweise basieren Filme zumeist auf einer Romanvorlage. Cornelia Funke hat sich der Herausforderung gestellt und ein ganz zauberhaftes Buch kreiert, bei dem sie sich zwar stark an den bekannten Film hält und dennoch mit ihren märchenhaften Einschüben ihren Stil in die Geschichte mit einbringt. Besonders brillant ist die Buchgestaltung zu diesem düsteren und fabelhaften Roman gelungen, unter dem dunklen blau-grünen Schutzumschlag der ein Mädchen im Wald zeigt auf dessen einen Seite die düstere Realität mit der Figur des Stiefvaters abgebildet ist und auf der anderen Seite die magische Welt mit dem Abbild des Faun zu sehen ist, kommt ein großes aufgedrucktes Bild der engen Umarmung von Faun und Mädchen zum Vorschein.
Die Story trägt sich zur Zeit nach dem spanischen Bürgerkrieg und der Machtergreifung durch den faschistischen Diktator General Francisco Franco zu. Ganz im Sinne der schrecklichen Zeit der nationalsozialistischen Diktatoren in Europa wird die Geschichte von einer unglaublich düsteren Atmosphäre durchflutet der man sich nicht entziehen kann. Die Brutalität und Gewalt im Kampf gegen die Rebellen ließ mir den Atem stocken und übertrifft in meinen Augen sogar noch die Grausamkeiten im Film. Daher komme ich zu einem Kritikpunkt bezüglich der Vermarktung des Romans, die das Buch Jugendlichen ab 14 Jahren empfiehlt. In meinen Augen ist die Geschichte aufgrund ihrer zahlreichen brachialen Szenen in der physische wie auch psychische Gewalt ausgeübt wird erst Lesern ab 16 Jahre zu empfehlen. (Die Filmvorlage ist übrigens auch mit einem FSK 16 Hinweis versehen.)
Die junge Ofelia fürchtet sich sehr vor ihrem neuen Stiefvater und kann überhaupt nicht verstehen warum ihre Mutter sich in eine solche Bestie verliebt hat. Auf sich alleine gestellt folgt das Mädchen einem feenartigen Wesen in den Wald und taucht in eine faszinierende und magische Fantasiewelt ein die ebenfalls durch die düstere Realität geprägt ist. Der Faun stellt Ofelia vor drei Prüfungen die sie zu meistern hat, bevor sie als unsterbliche Prinzessin in ihr Reich zurückkehren kann. Cornelia Funke ist es gelungen die magische Fantasiewelt noch mehr zum leuchten zu bringen als es der Film vermochte.
Das krönende Tüpfelchen sind auf jeden Fall die eingeflochtenen Märchenhaften Erzählungen, die Hand in Hand mit der Ursprungsgeschichte gehen und die phantastische Aura zusätzlich unterfüttern.
Ein grandioser Roman der die Düsternis von Realität und kindlicher Fantasie ineinander verschwimmen lässt. Aufgrund der starken physischen und psychischen Gewalteinwirkungen würde ich das Buch allerdings erst Leserinnen und Lesern ab 16 Jahren empfehlen.
Cornelia Funke, geboren 1958, zählt zu den international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Das US-Magazin »Time« wählte sie zu einem der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2005, das ZDF kürte sie 2007 zu einer der 50 »Besten Deutschen Frauen«. Für ihre Bücher wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Cornelia Funke lebt in Malibu, Kalifornien.
Guillermo del Toro wurde 1964 in Guadalajara, Mexiko, geboren. Er ist Filmregisseur, Drehbuchautor, Produzent und Romanautor und erhielt für sein Schaffen unzählige Preise. Mit Werken wie »Pans Labyrinth« zählt er zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren der Welt. Für seinen Film »The Shape of Water. Das Flüstern des Wassers« erhielt er 2018 zwei Oscars.
Quelle: S. Fischer Verlage
Ich war fasziniert von dem Buch, es war märchenhaft, magisch, packend und trotzdem relativ nah an der realen Welt.
Anetts Bücherwelt
„Das Labyrinth des Fauns“ steckt so voller Magie und Zauber, dass man sich fühlt, als hätte man durch eine magische Tür selbst eine neue Welt betreten.
Janas Lesehimmel
Das Buch ist sehr lesenswert, auch ohne den Film zu kennen, und von der Aufmachung her großartig.
KeJas BlogBuch
Die Autoren schaffen es, die Magie des Films von damals einzufangen und mit genau den richtigen Worten zu erzählen.
Ivy Booknerd
Durch den Namen Funke und der märchenhaften Aufmachung und Ankündigung denkt man an ein schönes Märchen in einer schlimmen Welt. Doch man bekommt hier weder Funke noch ein schönes Märchen.
Morgenwald
Dieses Buch ist so wundervoll atmosphärisch, tragisch, düster, brutal und magisch zugleich.
Booknerds by Kerstin
Ein bildgewaltiges, fantastisches Abenteuer.
Meggies Fussnoten
Ein fabelhaftes Buch, voller Magie und Fantasie
Eli’s Bücherecke
Sowohl von der Sprache, als auch von der Geschichte her hatte ich mehr erwartet.
Buchwinkel
Liebe Stefanie,
Vielen herzlichen Dank für die Verlinkung, ich füge dich auch gleich hinzu. Finde die Aufmachung der Verlinkungen mit einem Zitat von dir echt gut, darf ich mir das abkupfern? :)
Ich stimme dir absolut zu, dass das Buch großartig gestaltet ist. So ein dreidimensionales Cover mit dieser Struktur bei den Bäumen ist ehrlich gesagt ziemlich gut. Schön, dass du mit der Geschichte mehr anfangen konntest und dass sich für dich die märchenhaften Szenen mit den realistischen besser zusammengefügt haben.
Liebe Grüße,
Nico
Lieber Nico,
klar – das darfst du gerne übernehmen Ich mach das gerne so, da man dann gut erkennen kann in welche Richtung die verlinkte Rezi geht.
Ich bin dem Zauber der Geschichte total erlegen. Ich möchte ja schon den Film sehr gerne und beides zusammen ist ein Dream-Team.
Hab einen tollen Abend!
Viele Grüße
Stefanie aka Bella
Hey Bella,
selten gehen unsere Meinunge so weit auseinander wie hier! :-D Freue mich, dass dich das Buch so überzeugen konnte. Das gilt für mich nur für den Film, obwohl ich den vor der Lektüre nicht kannte. Das Buch ist für mich nichts Ganzes und nichts Halbes. Der Film zeigt jedoch deutlich, um was es geht. Die Bilder transportieren so viel mehr als Funkes Worte. Normalerweise geht es mir andersherum, doch hier punktet der Film auf ganzer Linie. Danke für die Verlinkung! :-*
GlG, monerl
Hallo Monerl, manches Mal trifft es dann halt dich zu, dass Geschmäcker unterschiedlich sind. Ich kannte den Film von damals schon und habe ihn nach der Lektüre gleich nochmal angeschaut. Er ist zwar immer noch toll, aber ich empfinde es gerade andersherum XD
Liebe Grüße
Bella
Hallo Bella,
mit der Altersangabe geht es mir wie dir, auch ich finde die 14 problematisch bei dieser Gewaltdarstellung!
Vielen dank auch fürs Verlinken!
Liebe Grüße Anett
Sehr gerne
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