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In den Wäldern von Neuengland, Connecticut, erwacht im Jahre 1666 die Kreatur Slewfoot zu neuem Leben. Zur gleichen Zeit kämpft die frisch verwitwete Abitha um den Erhalt der Farm ihres verstorbenen Ehegatten. Die widere Umstände untergraben das Vorhaben der jungen Frau und ihr geringes Ansehen im puritanischen Dorf Sutton trägt nicht gerade zur Verbesserung ihrer schwierigen Lage bei. Die Verzweiflung ist groß, und so freundet sie sich mit Slewfoot an, ohne Gewissheit zu haben, ob sie hier nicht einen Pakt mit dem Teufel eingeht…
Als ich gesehen habe, dass es ein neues Werk aus BROMS Feder auf den deutschen Buchmarkt gefunden hat, habe ich mich riesig gefreut. Die Erwartungen nach »Der Kinderdieb« und »Krampus« (erschienen bei Droemer Knaur) waren riesig und ich dementsprechend gespannt, ob BROM diesen mit seinem neuesten Streich »Slewfoot – Die Geschichte einer Hexe« gerecht werden wird.
BROM entführt seine Leserinnen und Leser in die Mitte des 17. Jahrhunderts und schlägt seine Bühne in Neuengland, Connecticut, unweit von Hartford in der Nähe des Dorfes Sutton auf. Erzählt wird die Story zum einen aus der Perspektive der neu erwachten Waldkreatur Slewfoot und zum anderen aus der Sicht der siebzehnjährigen Witwe Abitha. Beide Charaktere machen eine große Entwicklung im Handlungsverlauf durch, wobei mich hier Slewfoot mit seiner nebulösen Herkunftssuche und der philosophischen Grundfrage über ›Gut‹ und ›Böse‹ etwas mehr gefangen nehmen konnte.

Abitha hingegen kämpft mit ihrem eingeschränkten Platz als Frau im 17. Jahrhundert, insbesondere mit der strengen und noch einengenderen Lebensweise der Puritaner und nimmt kein Blatt vor den Mund (was sie schließlich auch in zunehmend schlimmere Schwierigkeiten bringt). Als sich die Wege von Slewfoot und Abitha kreuzen, entwickelt sich zwischen ihnen eine Art Freundschaft und Abitha lernt die Magie der Natur zu nutzen. Kein Wunder, dass sich ihr härtester Widersacher, dies zu Nutze macht und schließlich eine Hexenjagd ihren Lauf nimmt.

»Slewfoot – Die Geschichte einer Hexe« ist aber nicht nur einfach ein weiterer Roman mit der Hauptthematik der Hexenverfolgung, sondern der Autor legt hier viel Wert auf die magischen Töne seiner Geschichte. Eine Magie, die direkt von Mutter Natur kommt und sich daher nicht so einfach dem ›Guten‹ oder ›Bösen‹ zuordnen lässt. Dies eröffnet einen spannenden Spielraum, dem der Autor gerne nachspürt. BROMS Beschreibungen sind zudem so bildlich und atmosphärisch, dass man das Gefühl bekommt, die pulsierende Magie selbst zu spüren. BROM ist mit diesem Roman ein herrliches Gesamtkunstwerk mit düsteren und mystischen Vibes gelungen, welches mich vollkommen in seinen Bann gesogen hat. Natürlich hat es sich der Autor als Künstler nicht nehmen lassen, sein Werk selbst zu illustrieren und damit das eigene Kopfkino zu unterstützen.
Anspruchsvolle Charaktere, bildhafter Erzählstil und eine spannungsgeladene Atmosphäre: BROM hat einen Roman voller Magie und düsterer Abgründe komponiert, dessen Sogwirkung seinesgleichen sucht.
Titel: Slewfoot – Die Geschichte einer Hexe
Originaltitel: Slewfoot – A Tale of Bewitchery
Autor*in: BROM
Übersetzer*in: Simona Turini
Genre: Fantasy, Dark Fantasy
Verlag: Festa Verlag
ISBN-13: 978-3986761721
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 24,99 €
Erschienen: 4. Dezember 2024
bei amazon bestellen | Limitierte und signierte Vorzugsausgabe (Festa Verlag)

Gerald Brom wurde 1965 in Amerika geboren. Da sein Vater Pilot bei der US-Armee war, musste die Familie oft umziehen. So lernte BROM verschiedene Länder kennen. Er wohnte auch mehrere Jahre in Deutschland, wo er sein Abitur machte. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Söhnen in Seattle. Aufgewachsen in einer militärisch geprägten Umgebung, gewöhnte er sich daran, mit seinem Nachnamen angesprochen zu werden und signiert noch heute schlicht als BROM.
Als gefeierter Dark-Fantasy-Künstler hat er seine unverwechselbare Vision in alle Bereiche der Kreativindustrie einfließen lassen, von Romanen und Spielen bis hin zu Comics und Film.
BROM ist der preisgekrönte Bestsellerautor von The Child Thief (dt. Der Kinderdieb), Krampus, Slewfoot und weiteren fantastischen Romanen, die er natürlich auch alle selbst illustrierte.
Quelle: Festa Verlag

„Slewfoot“ war mein erstes Buch von Brom und ganz sicher nicht mein letztes, denn spätestens jetzt ist meine Neugier geweckt und ich will mehr davon.
Janas Lesehimmel
Diese Verbindung, die Gleichzeitigkeit von Puritanismus und Paganismus, die sich im Wechselspiel zwischen Slewfoot und Abitha sehr bildlich vollzieht, ist es, die das Buch von anderen Hexenromanen, die zur Zeit der Hexenverfolgung spielen, abhebt.
Teilzeithelden, Jessica Albert