Am Abend vor seiner Abreise nach Afghanistan trifft sich der US-Soldat Terry Fisher ein letztes Mal mit seinen Freunden, um sich zu verabschieden. Als Treffpunkt haben sie die Plattform des Empire State Buildings vereinbart – ein fataler Fehler! Denn wie aus dem Nichts attackiert eine Legion untoter Blutsauger den Wolkenkratzer und richtet ein Massaker unter den Besuchern an. Die 102 Stockwerke werden zur Todesfalle. Terry kann nicht zulassen, dass die Monster über New York City herfallen. Er ist der einzige, der sich der Quelle der Untoten stellen kann – einem uralten Bösen tief im Herzen des ehrwürdigen Gebäudes.
Splatter, Horror und monströse Vampire – das Ganze gezeichnet von Charlie Adlard, dem Zeichner von »The Walking Dead«. Das Szenario zum ersten Band der »Vampire State Building« Dilogie liefert das Schreiber-Duo Ange und Patrick Renault.
Als Setting dient die atemberaubende Kulisse von New York City mit seinen eleganten Wolkenkratzern und dem stetig pulsierenden Leben. An einem verhängnisvollen Abend trifft sich der US-Soldat Terry mit seinen Freunden auf der Aussichtsplattform des 1931 erbauten Empire State Building, um sich vor seinem Afghanistan Einsatz von ihnen zu verabschieden.
© Splitter Verlag
Nachdem man Bekanntschaft mit der Clique geschlossen hat und sich von dem zauberhaften Blick auf die Skyline losreißt, nimmt der 56 Seiten umfassende Comic zusehends an Fahrt auf. Vampireske Kannibalen schleichen sich im Empire State Building ein und ziehen auf der Suche nach ihrem Meister eine Schneise der Vernichtung durch die gut besuchten Etagen des eleganten Gebäudes, wobei sie Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiten. Einzig Terry, dessen Clique sich durch das Durcheinander der aufkommenden Panik verloren hat, scheint einen kühlen Kopf zu bewahren. Natürlich hat diese terrorverdächtige Infiltration längst die Polizei auf den Plan gerufen und so wechseln die Panels zwischen der sich zuspitzenden Lage im Gebäude und der Einsatztruppe.
© Splitter Verlag
Eine Linguistin des Polizeiteams erkennt in den archaischen Lauten der Vampir-Monster eine Mischung der Indianersprachen aus den Stämmen der Mohawks und Kwakiutl und kann durch ihr Sprachverständnis für die Sondereinheit wichtige Informationen übersetzen. Der Anführer des Vampir-Kollektivs betrachtet sich als Auserwählter der Hamatsa, einer uralten Sekte, deren Mitglieder Kannibalen waren und durch ein Initiationsritual in Vampire verwandelt werden sollten. Doch was wollen die Fanatiker dieses traditionellen Geheimbundes, die Götter anbeten und an einen heiligen Zyklus glauben, heute? Diese Frage wird hoffentlich im abschließenden Folgeband beantwortet…
Der erste Band von »Vampire State Building« bietet Action, Vampire und massenhaftes Opfersterben ähnlich einer Zombieapokalypse. Von der Story hätte ich mir allerdings zumindest eine bessere Ausarbeitung der Einflüsse aus der indianischen Tradition gewünscht. Stattdessen wird viel Zeit auf die Einführung von Charakteren gelegt, die das Autorenteam nur wenig später sowieso den Vampiren als Fraß vorwirft. Der Comic punktet bei mir durch die atmosphärischen und scharf gestochenen Illustrationen von Charlie Adlard, der Monster genauso beeindruckend in Szene setzt wie das spektakuläre Setting.
Solider Vampir-Horror, der in erster Linie durch Charlie Adlards Illustrationen überzeugt, storytechnisch aber noch etwas Luft noch oben hat.
Titel: Vampire State Building
Originaltitel: Vampire State Building
Reihe: Band 1 von 2
Autoren: Ange, Patrick Renault
Illustrator: Charlie Adlard
Übersetzerin: Tanja Krämling
Genre: Comic
Verlag: Splitter Verlag
ISBN-13: 978-3962195113
Format: Hardcover
Seitenanzahl: 56
Preis: 16,00 €
Erschienen: 30. April 2020
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Ange sind ein äußerst produktives Autorenteam, das unzählige Rollenspiele zu den unterschiedlichsten Themen entwickelt hat. Zu ihren bevorzugten Genres gehören zweifelsohne die urbane Phantastik mit In Nomine Satanis und die Heroic Fantasy mit Bloodlust und Légendes des Contrées Oubliées (Zeit der Asche). Lange Zeit arbeiteten sie in der Redaktion von Casus Belli, dem ersten Rollenspiel-Magazin, und waren Chefredakteure des Magazins Plasma. Unter dem Pseudonym G.Elton Ranne haben sie etliche fantastische und SF-Romane herausgebracht.
Im Comicbereich arbeiten Ange unter anderem mit Alberto Varanda, Alain Janolle, Christian Paty, Phil Castaza, Régis Donsimoni, Sébastien Goethals und Philippe Xavier. Mit letzterem entstanden die Bände 2 bis 4 der Heroic Fantasy-Saga »Verlorenes Paradies«. Gemeinsam mit Pierre Alary haben sie die Serie »Belladonna« geschaffen, die im Februar 2009 bei Splitter startet.
Charlie Adlard ist vor allem für »The Walking Dead« bekannt, die internationale Bestseller-Reihe, für die er seit 2004 die Zeichnungen anfertigt und welche nicht zuletzt durch die AMC-Serienverfilmung enorm beliebt ist. Darüber hinaus hat Adlard aber an zahlreichen weitere Projekten gearbeitet: Neben diversen DC- und Marvel-Aufträgen hat er unter anderem »Judge Dredd«, »Savage« und »The Establishment« gezeichnet, bevor er sich komplett »The Walking Dead« widmete. Mit »Vampire State Building« hat Adlard inzwischen den ersten Comic im frankobelgischen Stil veröffentlicht.
Quelle: Splitter Verlag