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Ende des 18. Jahrhunderts. Durch eine schicksalhafte Verwechslung muss die junge Adelige Isabeau de Marnaye ihre Heimat verlassen und sich auf eine abenteuerliche Reise begeben. In diesem selbst gewählten Exil lernt sie den jungen bretonischen Matrosen Hoel kennen und lieben. Ihre gemeinsame Flucht führt sie aus der Karibik durch die Kriege und Gefängnisse Europas bis an die afrikanische Westküste, mitten in die Schrecken der Sklaverei.
Doch trotz schwerer Prüfungen würde Isa dieses rebellische Leben um keinen Preis aufgeben, das sie durch alle Gesellschaftsschichten des 18. Jahrhunderts führt: Sie liebt ihre Freiheit und Unabhängigkeit!
In einer Gesamtausgabe hat der Splitter Verlag die ersten fünf Bände des 1. Zyklus von François Bourgeons Serie aus den 1970er/1980er Jahren über die »Reisende im Wind« neu aufgelegt.
Im Stile einer waschechten Abenteurer-Geschichte verarbeitet der französische Comiczeichner François Bourgeon auf unterhaltsame Weise historische Relikte des späten 18. Jahrhunderts. Er schreibt über die Seefahrt und dabei mischen auch politische Einflüsse aus dem vorrevolutionären Frankreich mit, deren Kolonialvergangenheit mit viel Schweiß, Blut und Brutalität erkauft wurde.
© Splitter Verlag/Francois Bourgeon
Zusammen mit der toughen jungen Adeligen Isabeau de Marnaye geht die Reise von Frankreich in die Karibik und schließlich nach Westafrika. Auf dem Schiff lernt die Kämpfernatur den einfachen Matrosen Hoel kennen und aus ihrer Liebe entspinnen sich weitere Abenteuer auf hoher See und zu Lande.
© Splitter Verlag/Francois Bourgeon
Im weiteren Handlungsverlauf wird das junge Paar vor einige Herausforderungen gestellt, die sich so zur damaligen Zeit tatsächlich hätten zugetragen haben können. Hoel gerät in Gefangenschaft auf einem englischen Gefängnisschiff, doch Isabeau setzt alles daran, ihn zu befreien. Mit der Unterstützung der Engländerin Mary, ihrer Schülerin und neugewonnenen Freundin sowie ihrem Verlobten, gelingt es in einer nervenaufreibenden Befreiungsaktion tatsächlich und es warten viele weitere spannende Abenteuer auf die vier.
© Splitter Verlag/Francois Bourgeon
Von spektakulären Seeschlachten über die Reise auf einem Sklavenschiff nach Westafrika über erschreckende Eindrücke des Menschenhandels vor Ort kann man sich durch François Bourgeon detailreichen Illustrationen ein besonders gutes Bild machen. Besonders viel Spannung nimmt die Geschichte auf als die Reise mit der voll beladenen ›Marie Caroline‹ nach Frankreich ansteht und ein Sklavenaufstand entflammt.
© Splitter Verlag/Francois Bourgeon
Der Erzählweise sowie der einfachen Panelführung merkt man deutlich an, dass dieser Stoff schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und dies blitzt immer wieder in der Handlung durch. Die Frauen werden mit all ihren Reizen dargestellt, was ich persönlich in diesem Format als unproblematisch erachte, vor allem da die Figuren mit Mut, Ehrgeiz und einem starken Willen ausgestattet sind, die fernab vom zarten Heimchen am Herd oder der Jungfrau in Nöten daherkommen.
»Reisende im Wind« ist ein herrlich unterhaltsamer Abenteuerstoff, der ein Stück französische Geschichte aufarbeitet und dabei den Finger schonungslos in die Wunde legt.
Ein raues Abenteuer auf hoher See, das mit starken Protagonistinnen punkten kann und die erschreckende Zeit des Sklavenhandels und der französischen Kolonialherrschaft mit aller Brutalität betrachtet.
Titel: Reisende im Wind (Gesamtausgabe 1. Zyklus)
Autor/Illustrator: François Bourgeon
Übersetzerin: Delia Wüllner
Genre: Comic
Verlag: Splitter Verlag
ISBN-13: 978-3967922448
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 248 Seiten
Preis: 49,80 €
Erschienen: 23. März 2022
Hallo liebe Bella,
ich liebe alles, was mit Piraten und der Seefahrerei im 18. und 19. Jahrhundert zu tun hat. Da bin ich dann über deine Rezension gestolpert und muss sagen, dass ich den Comic, jetzt wirklich gerne in Händen hätte.
Danke für den tollen Tipp.
Liebe Grüße,
Rebecca von Buchklappe
Liebe Rebecca,
freut mich, dass dir mein Tipp gefällt. Ich hoffe, der Band darf bald bei dir einziehen.
Herzliche Grüße
Bella
Hallo liebe Bella,
ich konnte den ersten Band in alter Ausgabe günstig bei Tauschticket ergattern und habe ihn gleich mal gelesen. Die Handlung an sich hat mir sehr gut gefallen, allerdings ist mir der Zeichenstil etwas zu grob. Passt zwar zur Geschichte, ist aber nicht so ganz meins. Und Isabeau ist mir jetzt auch nicht so sympathisch. Soll sie auch nicht, aber ich glaube, ich bin da zu sehr Romantikerin :)
Liebe Grüße,
Rebecca
Liebe Rebecca,
klasse, dass du günstig an eine Ausgabe herangekommen bist und dir die Handlung gut gefallen hat. Isabeau ist wirklich keine große Sympathieträgerin, allerdings hat mir ihr starker Wille und wie sie sich im Leben behauptet sehr gut gefallen.
Ich hätte noch einen weiteren Tipp, der dir von den Zeichnungen besser gefallen könnte und zwar „Der große Indienschwindel“. Hier gibt es meine Rezension zum nachlesen..
Herzliche Grüße
Bella
Hallo liebe Bella,
danke für den Tipp. Habe gleich mal geschaut und ja, ich glaube, die Bilder sind eher meins :) Mal schauen, ob ich das auch irgendwo erwische. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Seefahrer-Comics gibt.
Ganz liebe Grüße,
Rebecca
Liebe Rebecca,
ohja es gibt noch einige weitere Seefahrer-Comics wie z. B. „Raven“ von Mathieu Lauffray (von diesem sind bisher zwei Ausgaben erschienen).
Oder meine Blogger-Freundin von Buchperlenblog hat auch noch den Comic „Blackbeard“ von Jean-Yves Delitte besprochen.
Herzliche Grüße
Bella
Liebe Bella,
irgendwie kann ich auf deine letzte Antwort nicht antworten. Also ein neuer Kommentar. Raven habe ich schon eine Weile im Auge. Ich denke, das wird auch bald mal einziehen.
Da muss ich ja gleich mal bei deiner Blogger-Freundin vorbeischauen :)
Es geht einfach nichts über eine gute Piratengeschichte, egal, in welcher Form.
Liebe Grüße,
Rebecca