{Rezension} Die Chimären der Venus (1) von Alain Ayroles & Étienne Jung


Lesedauer: 3 Minuten

Im Jahre 1874 ist es den Großmächten der Erde gelungen, den Äther zu bändigen und an Bord grandioser Schiffe den Weltraum zu erobern. Entdecker, Pioniere und Geschäftsleute streben gen Himmel auf der Suche nach Abenteuern und Profit. Der gefeierten Schauspielerin Hélène Martin gelingt es, einen Platz an Bord der »Excelsior« zu ergattern, die Kurs auf den nebelverhangenen, ungezähmten Planeten Venus nimmt. Dort sitzt ihr Verlobter, ein Dichter, der Napoleon III. ein Dorn im Auge ist, in einem Straflager ein – und Hélène ist wild entschlossen, ihn zu retten!

In diesem unabhängigen Spin-off zum modernen Meisterwerk »Das Schloss in den Sternen« von Alex Alice lässt Texter Alain Ayroles (»Der große Indienschwindel«) seiner Fabulierlust freien Lauf: Weltraumzeppeline! Politkomplotte! Liebesdramen! Dinosaurier! Ein Glück, dass Étienne Jungs farbenfroher Stil so herrlich verspielt wie detailverliebt ist und uns somit eine Comic-Trilogie sondergleichen beschert.

Das wundervolle Cover des ersten Bandes der Steampunk-Science-Fiction-Serie »Die Chimären der Venus« von Alain Ayroles fängt die verschiedenen Facetten der Story gekonnt ein. Die im viktorianischen Zeitalter angesiedelte Geschichte hat nämlich einiges zu bieten: phantastische Expeditionen, Zeppeline und andere fortschrittliche Gerätschaften, eine poetische Liebesgeschichte, Weltpolitik und Dinosaurier!


© Splitter Verlag/Étienne Jung

Der bezaubernden Darstellerin Hélène Martin liegt die Männerwelt zu Füßen und bei einem ihrer Auftritte verdreht sie genau dem richtigen Herren den Kopf, denn durch den frisch gebackenen Gouverneur der Venus ist Herzog von Chouvigny die Eintrittskarte für eine Reise mit dem Weltraumzeppelin »Excelsior« zu seinem exotischen Reich, welches sich die Franzosen mit den Briten teilen.

Außerdem mit an Bord, das berühmte Medium Sar Péladorn, General Mercadet, Professor Courbeval und die zwei begeisterten Lotteriegewinner Bartholomée François und Just Romain. Eine kunterbunte Reisegruppe, deren Teilnehmer unterschiedliche Ziele verfolgen, was zu einer ansprechenden Dynamik im Geschehen führt.


© Splitter Verlag/Étienne Jung

Während die toughe Schauspielerin Hélène Martin die Reise nur unternimmt, um ihre große Liebe aus einem Straflager auf der Venus zu befreien, führen Herzog von Chouvigny lohnende Geschäfte in die Kolonie.

In einem zweiten Handlungsstrang verfolgt man Hélènes geliebten Poeten auf seiner Flucht aus dem Straflager, welche ihn durch die spektakuläre wie auch gefährliche Landschaft der Venus führt und filmreifen Kämpfe mit unterschiedlichen Dinosaurierarten bereithält.


© Splitter Verlag/Étienne Jung

Die famose Story von Alain Ayroles glänzt vor allen Dingen mit den brillanten, wie auch detailverliebten und wunderschön kolorierten Bildern von Étienne Jung und nimmt durch dessen geniale Panelführung erst so richtig an Fahrt auf.

Zum Abschluss sei noch gesagt, dass »Die Chimären der Venus (1)« auch hervorragend ohne Kenntnisse aus der originären Reihe »Das Schloss in den Sternen« zu genießen ist.


Kongeniale Mischung aus ›Jurassic Park‹ und ›In 80 Tagen um die Welt‹, prächtig in Szene gesetzt in den Bildern von Étienne Jung.

★★★★☆

*WERBUNG*

Titel: Die Chimären der Venus (1 von 3)
Autor: Alain Ayroles
Illustrator: Étienne Jung
Übersetzer: Swantje Baumgart
Genre: Comic
Verlag: Splitter Verlag
ISBN-13: 978-3967921694
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 56 Seiten
Preis: 16,00 €
Erschienen: 23. Februar 2022

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Die Chimären der Venus ist viktorianischer Steampunk, der auf eine tropische Venus entführt.
Nerd mit Nadel

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