{Rezension} Aristophania 4 – Der rote Berg von Xavier Dorison & Joël Parnotte

Die Revolte des verbannten Königs ist in vollem Gange. Der Hass, der ihn antreibt und aus dem er die Macht des schwarzen Azur schöpft, ist stärker als je zuvor. Der geschasste Herrscher ist wild entschlossen, den Kampf, der bei der Pariser Kommune einst verloren ging, letztlich zu gewinnen. Zugleich sinnt er darauf, eine alte Rechnung mit Aristophania zu begleichen, die er für den Tod seines Sohnes verantwortlich macht. Frieden scheint unerreichbar…

Das Comic-Fantasy-Abenteuer um »Aristophania« geht mit dem vierten Album, »Der rote Berg«, in die vierte Runde und findet hier auch einen Abschluss. Autor Xavier Dorison knüpft die Handlung nahtlos an die Ereignisse aus dem letzten Band, »Die Morgenrot-Quelle«, an und wartet außerdem mit aufschlussreichen Rückblenden auf, die die Vergangenheit der alten Lady sowie ihres Widersachers, dem verbannten König, beleuchten.

Der Wiedereinstieg in die Geschichte wird durch eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse vereinfacht, sodass man direkt im Geschehen landet.

© Splitter Verlag/Joël Parnotte

Im letzten Band haben sich die Wege der Geschwister Basile, Victor und Calixte getrennt, sodass die gegenwärtige Handlung auf zwei Ebenen weitererzählt wird. Zum einen folgt man Aristophania mit Victor und Calixte auf der Suche nach der magischen Morgenrot-Quelle, zum anderen begleitet man Basile auf seinem Weg als Anhänger des verbannten Königs.

Besonders spannend ist aber vor allen Dingen die Verbindung zwischen Aristophania und dem verbannten König selbst, denn diese hat eine tragische Vergangenheit, welche nun aufgearbeitet wird und die verhärteten Fronten zwischen dem einstigen Paar nachvollziehbar macht.

© Splitter Verlag/Joël Parnotte

Auf den Spuren des Azur entdeckt Calixte unterstützt von ihrem Bruder Victor die wahre Quelle der Magie und Basil macht sich Sorgen um seine Geschwister und erkennt, auf welcher Seite er tatsächlich steht, auch wenn ihn die Liebe zunächst auf einen anderen Pfad geführt hat. Und so steuern die einzelnen Handlungsfäden schließlich auf ein spektakuläres Finale zu, welches jede Menge Action und auch tiefgehendere Botschaften parat hält.

© Splitter Verlag/Joël Parnotte

Zu einem großen Lesegenuss wird die magische Story über Freiheit, Familie, Liebe und Vergebung durch die ausdrucksstarken Illustrationen von Joël Parnotte, welche mit einer feinen Linienführung mit vielen Details glänzen und mit großzügigen Schraffuren und stimmungsvoller Koloration für eine dichte Atmosphäre sorgen.

Im letzten Akt dieser magischen Story finden alle Fäden zusammen und liefern in den eindrucksvollen Bildern von Joël Parnotte ein finales Feuerwerk.

Xavier Dorison studierte eigentlich an einer Hochschule für Wirtschaft, an der er auch ein Comic-Festival organisierte. Mit dem Skript für »Das dritte Testament« (gezeichnet von Alex Alice) gelang ihm jedoch auf Anhieb ein Bestseller, sodass er in der Folge nur noch als Autor tätig war. Alles, was Xavier anfasste, gelang: »Prophet« mit Matthieu Lauffray, »Heiligtum« mit Christophe Bec, »W.E.S.T.« mit Fabien Nury und Christian Rossi und nicht zuletzt »Undertaker« mit Ralph Meyer, sein bisher größter Erfolg. Dabei wechselt er scheinbar mühelos zwischen den Genres und Stilen, sodass ihm inzwischen sogar die legendäre Serie »Thorgal« anvertraut wurde.

Quelle: Splitter Verlag