{Rezension} Pfoten im Schnee von Lotti Meier

Lesedauer: 4 Minuten

Lotti Meier führt eigentlich ein erfülltes Leben in der Schweiz. Sie ist erfolgreich in ihrem Beruf als Modedesignerin und verfügt über eine schöne Wohnung sowie ein Ferienhaus in den Schweizer Bergen. Glücklich ist Lotti jedoch nicht und als sie spontan eine Hundeschlittentour in Lappland bucht, ahnt sie noch nicht, dass diese sich als Wendepunkt erweisen wird.

Die klirrende Kälte und die traumhaft ruhige Landschaft verzaubern Lotti ebenso wie die pelzigen Vierbeiner, die sie mit Geschwindigkeit über den schneebedeckten Boden ziehen. Nach ihrem Urlaub zieht es Lotti immer wieder zurück zu diesem traumhaften Sehnsuchtsort mit seinen Wäldern, Seen und Polarlichtern. Als sie ihr Herz an einen Mann verliert, beschließt sie ihrem Leben umzukrempeln und wagt einen Neustart im hohen Norden.

Bei dem Roman »Pfoten im Schnee« von Lotti Meier handelt es sich um ihre Autobiographie, die aus den Höhen und Tiefen ihres beeindruckenden Lebens und der Entscheidung auszuwandern und sich ein völlig neues Leben aufzubauen schöpft, und nun zusammen mit Andrea Micus ihren Weg zwischen zwei Buchdeckel gefunden hat.

Bereits nach wenigen Seiten war ich von Lottis Geschichte gefesselt und folgte ihr nur zu Gerne in die wunderschöne Abgeschiedenheit des hohen Nordens. Ihre Erlebnisse mit den Hunden, ihre Liebe zu den beeindruckenden Vierbeinern und vor allen Dingen ihre erwachende Naturverbundenheit, sind unheimlich plastisch dargestellt, sodass ich mich leicht in ihre Situation hineinversetzen konnte und förmlich den Wind einer rasanten Fahrt mit dem Husky-Schlitten durch die Haare ziehen spürte.

»Da muss noch Leben ins Leben«, singt Erika Pluhar wieder in meinem Kopf.
Seite 83

Fesselnd und schonungslos offen wird auf die Höhen und Tiefen von Lottis Leben als Auswanderer eingegangen. Nachdem sich zunächst ihr Traum erfüllt und sie mit rosaroter Brille auf Wolke Sieben schwebt muss sie leider erleben, dass sie sich wohl in dem Mann, in den sie sich verliebt hat, getäuscht und zu lange etwas vorgemacht hat. Mit ihrer beeindruckenden Stärke gibt sie jedoch nicht auf und kämpft mit aller Kraft für ihr neues Leben und findet den Mut für eine Trennung, weit weg von ihrem bekannten Leben, Familie und Freunden.

Ein nicht zu verachtender Flauschfaktor kommt mit den wunderschönen Husky-Schlittenhunden hinzu, die Lotti während der gesamten Zeit Halt und Trost geben. Die ungebrochene Tierliebe zusammen mit dem mutigen Lebensweg von Lotti Meier ergeben ein fesselndes Gesamtpaket, dass genau die richtige Unterhaltung für kalte Wintertage liefert und bei mir direkt den Wunsch geweckt hat, dieses bezaubernde Land irgendwann selbst zu besuchen.

Ein Buch zum Wegträumen in die verschneite Abgeschiedenheit Lapplands mit seiner eisigen Kälte und mystischen Nordlichtern. Das perfekte Buch für den Winter inklusive Fernweh-Faktor!

Lotti Meier, 1954 geboren, wächst behütet in einem Schweizer Dorf auf. Sie wird Schneiderin, lässt sich in Paris zur Designerin ausbilden, macht Karriere in der Modebranche. Mit vierzig Jahren zieht sie beherzt nach Lappland, in den nördlichsten Teil Schwedens, wo sie heute Chefin einer einsam und idyllisch gelegenen Lodge ist. Lotti Meier liebt ihre hundert Huskys, die alle eigene Namen tragen und mit denen sie regelmäßig spricht.

Quelle: Eden Books

Ich habe „Pfoten im Schnee“ innerhalb von einem Tag gelesen, es fiel mir einfach viel zu schwer das Buch wegzulegen, und ich bin mir sicher, euch wird es ebenso gehen.
Pliglet and her books