Kolumne

Zeit für…


…MICH
…SELBSTLIEBE
…RUHE IN KOPF UND GEIST

Seit Mitte Dezember 2023 ist es hier still. Diese Stille hoffe ich endlich in mir zu finden. Mittlerweile glaube ich, mich auf einem guten Weg dorthin zu befinden. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, wohin mich dieser Weg führen wird, habe ich das starke Gefühl, mich wieder hier auf meinem Blog bewegen und mich mitteilen zu wollen. Ich bin selbst gespannt, wie sich alles fügen wird. Also kommt gerne mit mir auf die Reise.

Triggerwarnung: Fehlgeburt/Depression

Nach meiner zweiten Fehlgeburt im vergangenen Dezember bin ich nach dem ersten Schock, der ersten Wut und dem unglaublichen Schmerz abgerutscht. Zusammen haben wir eine Trauerbewältigungsgruppe des Diakonischen Werks für Sterneneltern besucht, haben unsere Sternenkinder im Stammbuch eintragen lassen und waren zwischen Weihnachten und Silvester im still-verschneiten Tallinn. Weder die Liebe und Unterstützung meines Partners noch die Ablenkung durch den Job im Januar konnten mir helfen. Gerade meine Arbeit, der Druck und Stress, haben mich so überfordert, dass ich nach einigen Wochen nicht mehr konnte. So suchte ich mir schließlich psychologische Hilfe, da ich mittlerweile in eine depressive Episode abgerutscht war und einfach gar nichts mehr ging. Mein Körper hat mit aller Gewalt die Pausetaste gedrückt und ich hatte keine andere Wahl als auf ihn zu hören. Eine Reha hatte ich zu dieser Zeit schon beantragt und diese in einem zweiten Anlauf genehmigt bekommen. Die erste Hürde zur Besserung schien bewältigt. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt (Genehmigung der Rehamaßnahme: Februar) nicht mit einer Wartezeit bis zum 30.07. gerechnet.

URLAUB

Zu Hause ist mir sprichwörtlich die Decke auf den Kopf gefallen und auch die Empfehlungen (Freudentagebuch, jeden Morgen eine halbe Stunde eine Runde gehen) der Therapeutin haben mich nicht so wirklich aus meinem depressiven Loch holen können. So beschloss ich nach einem weiteren gescheiterten Arbeitsversuch und erneuter Krankschreibung, zusammen mit meiner besseren Hälfte, Urlaub zu nehmen und an einen Teil des Ersparten zu gehen. Ziel: Vancouver – Kanada!

Diese Entscheidung war goldrichtig. In der wunderschönen von Natur umgebenen Stadt konnten wir beide zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder richtig ATMEN, etwas herunterkommen und eine Dosis Lebensfreude auftanken. Dieser Tapetenwechsel hat mir ungemein dabei geholfen, wieder einen inneren Antrieb zu verspüren.

JOBWECHSEL

Doch wie zu Hause, im Alltag, weitermachen? Die Zeit zum Nachdenken hat es immer klarer werden lassen – in meinem Job sehe ich keine Zukunft mehr – und ein klärendes BEM-Gespräch hat genau dies bestätigt. Mein Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) hat mir die tolle Möglichkeit eröffnet, zunächst in der Verwaltung einer Musikschule zu hospitieren. Dadurch bekomme ich die nötige Zeit, mich auf eine Sachbearbeiterstelle im Finanzwesen umzuorientieren. Mit dieser vielversprechenden Perspektive konnte ich am 30. Juli meine lang ersehnte Reha in Norddeutschland antreten.

REHA

Fünf Wochen in der psychosomatischen Abteilung der Asklepios Klinik am Kurpark Bad Schwartau waren veranschlagt. Neben dem Sport-, Bewegungs- und Psychotherapieprogramm blieb sehr viel Zeit, um die Natur und die Umgebung zu genießen und mich ganz auf MICH zu konzentrieren.

Der Beginn war jedoch recht schmerzhaft, es fühlte sich an, als ob ein Pflaster von einer Schorfwunde abgerissen wurde und dadurch die Wunde wieder zu bluten begann. Ich denke, dies war auf jeden Fall notwendig, sodass die Wunde nun besser verheilen kann.

Aquasport, Halswirbelsäulengymnastik, Fitnessstudio und Yoga haben jede Menge Energie in mir freigesetzt. Außerdem habe ich meinen Körper wieder viel bewusster wahrgenommen und zusammen mit ausgesprochen guten Einzeltherapiestunden konnte ich erste Schichten meines verdeckten Selbstbewusstseins freilegen. Ich habe mich selbst von einer ganz neuen Seite entdecken können, mich endlich so sehen können, wie andere mich sehen. Dabei haben auch die wundervoll-wertvollen Kontakte mit anderen Patienten einen großen Anteil.

Besonders die Kreativtherapie in kleineren Gruppen hat mich bei der Arbeit mit und an mir selbst ein großes Stück vorangebracht. Sehr dankbar bin ich dafür, dass es an der Klinik einen Achtsamkeitscoach gab, der mit seinem Konzept bereits in der allerersten Stunde ein Lichtlein in mir zum leuchten brachte. Die stillen Achtsamkeitsspaziergänge und Meditation waren großartig und zum krönenden Abschluss habe ich eine Woche Verlängerung der Rehamaßnahme erhalten, wodurch ich an einem intensiven Achtsamkeitswochenende teilnehmen durfte, dass schließlich eine ganze Lichterkette aufblinken ließ.


Eine ganz neue Erfahrung für mich war, mit mir alleine unterwegs zu sein. Ich habe alleine Ausflüge nach Lübeck, Travemünde, Niendorf, Eutin und Hamburg gemacht und dabei neues Selbstvertrauen getankt.

Besonders der Tagesausflug nach Hamburg hat mir gezeigt, dass ich zwar die Stille und Ruhe in der Natur von Schleswig-Holstein sehr genießen kann, aber nichtsdestotrotz ein Stadtpflänzchen bin und das pulsierende Leben einer Stadt brauche, um mich richtig lebendig zu fühlen. Die Mischung aus Beidem macht es perfekt!


Einmal habe ich Besuch von zu Hause bekommen und beim Ausflug zu den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg wurde das innere Kind in mir sehr froh. Wie glücklich ich sein kann, dass mein Mann da vollkommen an meiner Seite steht. Wie immer und bei allem <3

Das innere Kind, ein Thema, welches ich noch angehen möchte. Allerdings alles Schritt-für-Schritt und in der Zeit, die es benötigt. Meine Ungeduld und Perfektionismus sind definitiv Dinge, die ich hinter mir lassen möchte.

Freude und Lachen gab es während der Rehawochen regelmäßig freitagabends beim freien Yoga-Angebot mit Uli. Ich hoffe sehr, dass ich auch Zuhause eine so wunderbare, herzliche und lebensfrohe Yogalehrerin oder Yogalehrer finden werde. Denn diese Stunden vermisse ich jetzt schon ungemein.

REHANACHSORGE

Die Reha hat mir wirklich sehr geholfen und mir die nötigen Impulse und Werkzeuge an die Hand gegeben, um weiter an und mit mir arbeiten zu können. Jetzt komme ich mit dem abgedroschenen Spruch »Von nichts kommt nichts« um die Ecke. In diesem Fall stimmt es allerdings und ich werde meinen inneren Schweinehund an die Leine nehmen. Zwölf Stunden Yogakurs sind gebucht und beginnen nächste Woche, um einen Aquakurs kümmere ich mich gerade noch und ab Ende September werde ich einmal wöchentlich eine Gruppentherapie besuchen.

Bereits während der Reha habe ich neben dem Tagesplan begonnen regelmäßig zu meditieren, hier höre ich mich gerade durch diverse Meditationspodcasts durch und nutze die vom Zentrum für Achtsamkeit Köln kostenlos zur Verfügung gestellten Audios. Das große Thema für mich ist die intensive Beschäftigung mit mir selbst. Dazu habe ich mir etwas Literatur über Achtsamkeit und Buddhismus besorgt. Für weitere Tipps bin ich offen!

Für etwas Bewegung im Haus sollen eine Twin Faszienrolle von Blackroll und ein Balanceboard von Surfin Balance sorgen. Achja und mein Hola-Hoop-Reifen von Hoop-Your-Body wird auch entstaubt. Nebem dem Sport habe ich es während der Rehazeit sehr genossen, regelmäßig die Sauna Pur besuchen zu dürfen, auch das möchte ich gerne mitnehmen und vielleicht klappt es ja, dass ich zumindest einmal im Monat einen Saunabesuch eingeplant bekomme.

Jede Menge Pläne. Drückt mir bitte die Däumchen, dass ich nebem dem „neuen“ Berufsalltag die Motivation für all das aufbringen kann und mich nicht im Labyrinth verlaufe.

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Goodbye, goodbye, goodbye…

…you were bigger than the whole sky. You were more than just a short time.

Diese Zeilen stammen aus einem Song von Taylor Swift, der meine aktuelle Situation so treffend beschreibt, mich unheimlich berührt und zugleich Kraft spendet, da ich mich mit meinen Emotionen und Gedanken nicht mehr so alleine fühle.

Um mich besser mit meiner Situation auseinanderzusetzen, habe ich mich entschieden, einen ganz persönlichen Text zu schreiben. Vielleicht wird dieser von anderen betroffenen Frauen gelesen und hilft ihnen dabei auch nicht mehr ganz so einsam in ihrem Fühlen zu sein. Hier also mein kleiner Beitrag um ein noch viel zu großes Tabuthema.

Triggerwarnung: Fehlgeburt

Vor so kurzer Zeit sah ich noch dein kleines Herzlein voller Lebenswillen schlagen, doch nun ist dort taube Stille und meine ganze Zuversicht und Hoffnung auf eine glückliche Zukunft zerrinnt wie Asche und Staub in meinen Händen. Sternenstaub, der mich verlässt und ans Himmelszelt emporsteigt. Ein Traum, jäh beendet.

Der Wunsch, endlich eine kleine Familie haben zu können, mit einem Wimpernschlag weggewischt und ausradiert. Das Blatt Papier meines Lebens getränkt in salzig-bitteren Tränen des Verlustes, die heiß auf meinen Wangen brennen.

Ein Schmerz so unvorstellbar groß, der mich innerlich zerreißt und mir den Atem raubt. Noch einmal…

Erschöpft und ausgelaugt liege ich nach 10 Runden im Ring des Lebens am Boden. Zum Aufstehen fehlt (noch) die Kraft. Also bleibe ich liegen und lasse mich von meinen Abermillionen Gefühlen überrollen.

Unbändige Wut auf diesen Verräter, der sich Schicksal nennt, auf die Welt, jeden und alles, doch sie lässt sich nicht entladen, denn es findet sich kein Schuldiger. Der Schrei bleibt unverklungen in meiner Brust, die sich hebt und senkt, als sei nichts geschehen. Das Rad der Zeit dreht sich weiter, doch ich habe den Pausenknopf gedrückt und schwimme in einem See der Trauer und blicke in den tiefen schwarzen Grund, der mich zu verschlucken droht. Wie soll es ohne dich weitergehen? Unvorstellbar und doch ist es so. Eine unverrückbare Tatsache, der ich kaum ins Auge blicken mag.

Mein Anker findet halt bei meinem Stein in der Brandung, denn in unserem Schmerz, unserer Trauer und Verzweiflung sind wir verbunden. Ineinander können wir neue Kraft schöpfen und mit der Zeit mögen sicherlich die Wunden heilen. Wir warten zusammen auf ein neues Licht der Zuversicht.

Das ist meine Geschichte:

Vor fast genau drei Jahren als die Welt durch die Corona-Pandemie still stand hat es mir zum ersten Mal in meinem ganzen Leben den Boden unter den Füßen weggezogen. Drei Jahre nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, wurde ich schwanger. Auch wenn wir uns überhaupt keinen Druck gemacht hatten und wir das Schicksal entscheiden lassen wollten, war Freude und Glück auf einmal riesengroß und ich tapste naiv und trunken von einer Zukunft zu dritt, blind in das Abenteuer Schwangerschaft. Von meiner Mutter wusste ich zwar, dass sie vor mir Fehlgeburten erlitten hatte, allerdings hatte ich überhaupt keine Gedanken daran verschwendet, dass es mir genauso ergehen könnte und wie häufig es vorkommt, dass eine Schwangerschaft nicht mit einem Baby in den Armen endet. Zwölf bis vierundzwanzig Prozent der Frauen erleiden in den ersten 24 Wochen der Schwangerschaft eine Fehlgeburt, und obwohl somit fast jede sechste Frau betroffen ist, wird kaum über das Thema gesprochen. Ein absolutes Tabu in unserer perfektionistischen Leistungsgesellschaft.

Sicherlich hätte es mir damals sehr geholfen, zumindest über die Gynäkologin im Vorfeld darüber aufgeklärt worden zu sein, anstatt erstmal verschiedene (kostenpflichtige) Blutuntersuchungen verkauft zu bekommen. In der 8. SSW wurde ich dann mit dem Befund „missed Abortion“ konfrontiert und direkt in einen Schockzustand katapultiert, der mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

Ich suchte die Schuld sofort bei mir und in meinem Körper, obwohl ich nichts Falsches getan oder gegessen hatte. Redete mir ein, dass es nicht in Ordnung sei, nach so kurzer Zeit bereits so tiefe Empfindungen für das Sternlein zu haben und so sehr zu trauern. Darunter mischte sich Scham, Familie, Freunden und Kollegen davon zu erzählen, da es sich so sehr nach Versagen anfühlte. Es ist aber völlig in Ordnung diese Gefühle zu haben, egal wie viele Wochen das Sternlein alt wurde. Ich musste lernen den Schmerz und alles dazugehörende anzunehmen, denn nur so ließ sich der Verlust bewältigen.

Nach dieser schweren Zeit, noch verstärkt durch die Weihnachtszeit, die Zeit der Familie und der Liebe, hatte sich für mich einfach alles geändert. Der Kinderwunsch nun riesengroß ohne Kompromisse.

Schnell schöpfte ich neue Hoffnung und glaubte fest daran, bald wieder schwanger werden zu können. Immerhin hatte es ja schon einmal geklappt.

Die Wochen, Monate und Jahre zogen ins Land. Hoffnung und Zuversicht verwandelten sich in Verzweiflung und Wut sowie nagende Eifersucht beim Anblick jeder Frau mit Kinderwagen oder Babybauch. Das Bewusstsein über die Irrationalität dieser Gefühle machte es noch schlimmer.

Ich durchlebte eine wahre Odyssee: Untersuchungen wurden gemacht, Liserdol wurde verabreicht, Behandlungen mit Clomifen blieben erfolglos, schließlich wurde eine LSK-Chromo durchgeführt und der Weg ins Kinderwunschzentrum angetreten, mit unserer letzten Option Insemination. Alles vergeblich. Nach diesen drei anstrengenden Jahren inklusive Gefühlsachterbahn, vieler Tiefs und kleiner Aufs war kaum noch ein Hoffnungsschimmer geblieben.

Wie aus heiterem Himmel erschien ein kleiner Streifen Licht am Horizont, der zweite Strich auf dem Test, als alles fast schon aufgegeben war.

Nun war sie also da, meine Regenbogen-Schwangerschaft. Gemischte Gefühle, Sorgen und Ängste überlagerten die immense Freude neues Leben in mir zu tragen.

Die ersten Wochen waren ein reißerischer Strudel, dem ich nur mit dem Mantra „Es kommt alles, wie es kommen soll“ und „Ich habe keinen Einfluss auf das was kommt“ begegnen konnte. Trotzdem gab es Albträume und schlaflose Nächte. Schließlich befand ich mich auf einem Schiff ohne Steuermann und es lag nicht in meiner Hand, wohin mich die Wellen tragen würden.

Rückblickend betrachtet habe ich die Tage bis zu den ersten Kontrollterminen trotz allem ganz gut gemeistert bekommen. Immerhin ist das Risiko einer erneuten Fehlgeburt gering. Erleichterung verschaffte mir schließlich der aufregende Arztbesuch in der 8. SSW als der schnell pulsierende Herzschlag meines kleinen Bauchwesens auf dem Bildschirm des Ultraschallgeräts aufflimmerte. Dieses unfassbare Glück und die absolute Erleichterung trugen mich wie Wolken über die nächsten zwei Wochen. Ich war mir so sicher, dass es dieses Mal gut enden würde. Nur noch selten schlichen sich Sorgen um einen erneuten Schwangerschaftsverlust ein.

Der Ultraschall in der 10. SSW ließ meine schlimmen Albträume wahr werden und zerrte die traumatischen Erfahrungen von 2020 wieder hervor. Genau wie beim ersten Mal hat sich der Blick auf den Bildschirm des Ultraschallgeräts in mein Herz eingebrannt.

Auch nach längerem Suchen kein leisester Herzschlag zu sehen und du kleiner Bauchbewohner bist zu wenig gewachsen…
Die ersten Tränen rollen noch auf dem Untersuchungsstuhl über die Wangen. Jegliche Hoffnung auf eine kleine Familie davongetragen wie Staub im Wind. Dieses Mal kein Schock, dafür ist sofort eine unbändige Wut in mir, die laut schreien und am liebsten etwas zerschlagen will. Denn das Licht, dass du kleiner Stern mir geschenkt hast ist erloschen. Zurück bleibt nur dein Sternenstaub.

Ich möchte mich am liebsten sofort unter einer Decke begraben und dort verkrochen bleiben.

Daher bleibt es hier noch einige Zeit still. Bis meine seelischen Wunden nicht mehr ganz so schlimm bluten, ich meine Einzelteile zusammengekittet habe und Kraft dafür finde, zu entscheiden, wie es weitergehen wird.

Die Liebe für dieses vergangene Sternlein, das nur so kurz in mir leuchten durfte und uns ein warmes Lichtlein spendete, werde ich nie vergessen können. Nun leuchten unsere zwei verlorenen Sternlein zusammen am vorweihnachtlichen Firmament. Einziger Trost in diesem Moment, dass sie jetzt nicht mehr alleine sind.




Du hast ähnliches erlebt? Dann geht es dir vielleicht auch so, dass keine noch so gut gemeinten Worte dieser Welt Trost zu spenden vermögen. Ich hoffe, du findest auch bei deinem Partner oder im Gespräch mit anderen Betroffenen die nötige Kraft und Halt. Ich möchte dir nur eines mit auf den Weg geben: lass deine Gefühle zu, seien sie noch so konfus, denn du brauchst dich derer nicht zu schämen. Versuch über das zu sprechen, was in dir vorgeht oder schreibe es nieder. Den Text kannst du für dich behalten, in einer Truhe verschließen, oder verbrennen, schließlich musst du ihn niemanden zeigen, wenn dies zu schmerzhaft für dich ist. Zumindest habe ich das Gefühl, dass diese Sachen mir bei der Verarbeitung helfen. Du bist nicht alleine damit!

Versuche etwas zu finden, in dem du Ablenken und vielleicht auch Stück Trost finden kannst. Mir hilft es zum Beispiel mich auf die Natur zu fokussieren. Die lange und schwere Wartezeit in der Klinik konnte ich mit Jasmin Schreibers wundervollem Natursachbuch »Schreibers Naturarium« etwas besser bewältigen und falle ich Abends nicht erschöpft in den Schlaf, war mir schon das ein oder andere Mal der »Erlebnis Erde Podcast« behilflich. Indem ich mich auf die faszinierende und spannende Welt der Tiere und Pflanzen fallen lasse, gelingt es mir, zumindest für kurze Zeit, an etwas anderes zu denken.

Mittelerde, Narnia und Co. | Der Reiz fantastischer Welten*

Fantasiewelten begeistern mich mit ihrer grenzenlosen Vielfalt schon seit Jahren und der stetig wachsende Markt an Bücher, Hörbüchern, Filmen, Games etc. zeigt, dass die Nachfrage nach solchen Fluchtmöglichkeiten aus dem Alltag enorm ist. Was reizt uns an diesen Welten so?

Lesedauer: 2 Minuten

»Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.«
Albert Einstein

Seit Jahrhunderten beweisen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, dass uns ihr Phantasiereichtum an alle nur erdenklichen Orte bringen kann.

Drachen, Zwerge, Zauberer und viele andere paranormale Wesen und Lebensformen werden in unseren Köpfen lebendig und es wird mit alternativen Gesellschaftsformen gespielt. In unserer Phantasie sind wir frei und deshalb eröffnet sich uns dort auch ein unbegrenzter und unendlicher Raum an Möglichkeiten. Daher sind Fantasiewelten in unzähligen Genre, von der Kinder- und Jugendliteratur über Fantasy und Dystopie bis hin zur Science-Fiction zu Hause.

Egal welche Größe die fiktive Welt aufweist, wie detailliert sie ausgearbeitet wurde, ob sie auf unserem bekannten Planeten (wie z. B. Cassandra Clares Schattenjäger-Welt), einem erdachten Land (wie z. B. Walter Moers ›Zamonien‹) oder in einem weit entfernten Universum (wie z. B. ›Star Wars‹) liegt, die Faszination des Unbekannten und Neuen weckt den Entdeckergeist in uns und manche Fantasiewelten sind dabei so erfolgreich, dass diese aus der Popkultur gar nicht mehr wegzudenken sind.

Das grenzenlose Spielfeld der Phantasie in Kombination mit unserer Vorstellungskraft ermöglicht es uns in Traumlandschaften zu schwelgen und uns Visionen alternierender Wirklichkeiten hinzugeben, fernab vom Stress des Alltags. Zwischen Papierkram und Wocheneinkauf lassen uns die Geschichten über mutige Hobbits, lyrische Lindwürmer und mächtige Magier wundersame Abenteuer erleben.

»Logik bringt dich
von a nach b.
Deine Phantasie bringt dich überall hin.«
Albert Einstein

Das Schöne an Fantasiewelten, sie folgen ihrer eigenen Logik und können physikalische Kräfte vollkommen außer Kraft setzen, deshalb liebe ich seit meiner Kindheit die Nonsens-Geschichten über ›Alice im Wunderland‹ und habe seither die Tür zu dutzend weiteren phantastischen Welten überschritten.

Der Reiz von Fantasiewelten liegt für mich im Speziellen darin, dass es hier eine so große Vielfalt gibt, von humorvollen Geschichten über albtraumhafte Zukunftsvisionen und epischen Sagen bis hin zu galaktischen Weltraumabenteuern, wird so einiges geboten. Dieser Abwechslungsreichtum lässt keine Langeweile aufkommen und es gibt unzählige erdachte Welten und Universen zu erkunden, deren Vielfalt mit den Jahren so einige Subgenres hervorgerufen hat und immer noch zunimmt.

Im Audible Magazin findet ihr ›Die bekanntesten Fantasiewelten‹, eine kleine Analyse des Begriffes, insbesondere der Merkmale und Unterschiede zwischen Fantasiewelt und fiktivem Universum, und einige Inspirationen für das nächste (Hör)buch-Abenteuer.

Wie ist es bei dir? Was macht für dich den Reiz aus, in Fantasiewelten abzutauchen? Oder kannst du damit vielleicht überhaupt nichts anfangen?

*Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Audible entstanden.