Zu Beginn meiner Bloggerinnenzeit hat sich ein netter Kontakt mit Schriftstellerin Lea Korte entwickelt, die in verschiedenen Verlagen einige historische Romane veröffentlicht hat, unter anderem »Die Maurin« und »Die Nonne mit dem Schwert«. Ihre Liebe zu Spanien und Frankreich spiegelt sich auch in ihren Geschichten, so ist ihr frisch im Piper Verlag erschienener Roman »Morgen werden wir glücklich sein« in Paris angesiedelt.
Heute habe ich die drei Freundinnen aus Lea Kortes Geschichte, welche sich im Jahre 1940, zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, zuträgt, zu Gast. Ein weiterer Handlungsstrang ist im 21. Jahrhundert angesiedelt, heute geht es allerdigns in die Vergangenheit. Bevor ich zu unserem Gespräch komme, möchte ich Marie, Amiel und Geneviève, die sich bereits seit Kindertagen kennen, kurz vorstellen.
Marie (*1920) ist Grundschullehrerin und liebt ihren Beruf über alles, für ihre Schülerinnen und Schüler würde sie durchs Feuer gehen. Als der Krieg nach Frankreich kommt und die Deutschen einmaschieren schließt sie sich dem Widerstand an, um jüdische Familien und Kinder vor dem Konzentrationslager zu retten.
Geneviève (*1920) ist die toughe Kreative und eine echte Überlebenskünstlerin unter den Freundinnen, hatte es als uneheliches Kind einer Haushälterin jedoch nicht immer leicht. Ohne Musik kann sie nicht leben und so wird sie Sängerin und Pianistin. Um nach dem Einmarsch der Deutschen weiterhin auf der Bühne stehen zu können, lässt sie sich sogar mit einem von ihnen ein.
Amiel (*1922) ist Tochter eines Arztes, ihre Berufung wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Sie sorgt sich mit Leidenschaft um ihre Mitmenschen und wurde ebenfalls Ärztin, die im Krieg nicht nur Kranke, sondern auch Schussverletzungen zu versorgen hat. Unter den Freundinnen ist sie der ruhige Pol, der zwischen Marie und Geneviève immer wieder vermittelt.
Bella: Erzählt doch einmal, wie ihr euch kennengelernt habt und zu Freundinnen wurdet.
Marie: Nun, das war ganz simpel, wir sind ja quasi miteinander aufgewachsen, weil wir direkte Nachbar waren.
Geneviève (hebt die Augenbraue): Das stimmt so nicht, und ich war auch keine Nachbarin. Ich war nur die uneheliche Tochter der Köchin von Amiels Eltern, die zufällig auch da gewohnt hat.
Marie: Warum sagst du das so? Amiel und ich haben nie einen Unterschied gemacht. Für uns hast du immer dazugehört!
Geneviève (zögert – nickt dann aber): Ja, ihr beide habt mich immer als eine von euch angesehen. Den Unterschied habe wohl eher ich gemacht, in meinem Kopf. Aber meine Mutter hat mich auch oft genug ermahnt, dass ich nicht wie ihr bin und mir ja nichts herausnehmen soll.
Amiel (drückt kurz Genevièves Hand): So richtig intensiv wurde unsere Freundschaft, als der Ärger mit diesen fürchterlichen Jungs anfing. Wie alt waren wir damals?
Geneviève: Acht oder neun?
Marie (nickt): Ja, das kann sein. (Marie schaut mich an.) Du meine Güte, waren die brutal. Zuerst ging es ja noch, da wollten sie nur von den Küchlein, die Genevièves Mutter für das feine jüdische Geschmeiß backte, wie sie sich ausgedrückt haben. Später haben die Kerle von mir die Prüfungsaufgaben aus der Aktentasche meines Vaters verlangt und sie für teilweise mehr als einen Franc an die Abiturienten des Lycées Jean-de-La-Fontaine verhökert.
Amiel: Und dann wollten sie mich zwingen, aus der Praxis meines Vaters Spritzen und Opiate zu stehlen. Ich weiß es noch wie heute, wie Geneviève in dem Moment die Arme in die Seiten gestemmt hat, und obwohl diese Kerle viel größer als wir waren, hat Geneviève ihnen gesagt, dass es nun reicht und wir uns nicht weiter von ihnen erpressen lassen.
Marie: Und uns hat sie später eingeschärft, dass wir die drei Unbesiegbaren sind und niemand, wirklich niemand das Recht habe, uns etwas zu befehlen. Dank Genevièves Schneid sind wir die Kerle tatsächlich losgeworden.
Bella: Wie habt ihr die Leidenschaft für eure Berufe entdeckt?
Marie: Amiel und ich sind einfach in die Fußstapfen unserer Väter getreten. Mein Vater war Lehrer am Lycée, und Amiels Vater Arzt.
Geneviève: Als Amiel ein Klavier und Klavierstunden bekam, habe ich mich immer hinter dem Lehnstuhl versteckt und zugeschaut. Sobald niemand im Haus war, habe ich mich dann ans Klavier gesetzt und so lange geübt, bis ich alles ebenso gut spielen konnte wie Amiel.
Amiel: Ebenso gut? (Sie lacht gutmütig auf.) Du warst von Anfang an tausendmal besser als ich. Schon bald sind deine Finger regelrecht über die Tasten geflogen und mir wurde klar, dass ich das nie hinkommen würde. Also habe ich das Handtuch geworfen.
Geneviève: Irgendwann hat mich deine Mutter am Klavier erwischt, aber statt zu schimpfen, hat sie mir Klavierstunden bezahlt und mich später sogar aufs Konservatorium geschickt. Sie war eine wundervolle Frau. Ohne ihre Unterstützung hätte ich nie Musikerin werden können..
Bella: Wie hat das Einsetzen des Krieges und der Beginn der Judendverfolgung euer Leben verändert?
Marie: Bei Kriegsbeginn hat sich Paris rasant geleert. Die meisten sind in den Süden oder zumindest aufs Land geflohen. Wir aber hatten unsere Gründe zu bleiben. Als Deutschland Frankreich 1940 einen Waffenstillstand aufgezwungen hat und die Nazis als die neuen Herrscher in Paris einmarschiert sind, war von Stund‘ an nichts mehr wie zuvor, und das sogar wortwörtlich: Wir mussten unsere Uhren eine Stunde vorstellen, auf die deutsche Zeit. Aber das war noch das harmloseste.
Amiel: Die Judenverfolgung fing erst später an, aber nachdem sie einmal angefangen hatten, waren die Nazis in Frankreich schnell ebenso rigoros wie in ihrem eigenen Land. Auch ich musste mich dann verstecken.
Geneviève: Für mich war es noch am einfachsten – zumindest am Anfang. Als die Deutschen da waren, machten wir noch mehr Vorstellungen und ich hatte mehr Arbeit denn je. Aber natürlich fingen da auch die Anfeindungen an. Sich mit den Deutschen einzulassen – das haben mir viele nicht verziehen. Auch Marie nicht.
Bella (an Marie und Amiel): Wie kam es dazu, dass ihr von der Résistance erfahren und sie schließlich auch unterstützt habt? War die Flucht vor den Gräuel des Nazi-Regimes nie ein Thema für euch?
Marie: Es fing mit der Rede von General de Gaulle an. Ich weiß noch, wie ich sie bei Simon im Bistro gehört und sofort Feuer gefangen habe. Als Simon mir verriet, dass er und seine Freunde im Widerstand waren, wollte ich sofort mitmachen.
Amiel: Marie hat mich eines Tages mitgenommen – aber nur, weil ich sie darum gebeten hatte. Geneviève war strikt dagegen, dass ich da mitmischte.
Geneviève: Natürlich war ich das. Als Jüdin warst du auch so schon bedroht genug.
Bella (an Geneviève): Wie hast du die Verfolgung der Juden, insbesondere deiner jüdischen Freundinnen, wahrgenommen? Kam es für dich nie infrage, ebenfalls die Résistance unterstützen?
Geneviève: Die Judenhatz war grauenhaft, ein einziger Alptraum. Ich habe Amiel geholfen, wo ich konnte, aber es war ein Drahtseilakt. Ich bin ja vor den Deutschen aufgetreten und war permanent ihrer Kontrolle ausgesetzt, von daher wäre es der pure Selbstmord gewesen, sich der Résistance anzuschließen. Und die Sachen, bei denen ich Marie und Amiel geholfen habe, haben mich gerade schon genug in Gefahr gebracht. Ich habe fürchterliche Angst gehabt, und wenn ich aus dem Varieté rausgeflogen und im Gefängnis gelandet wäre – das hätte ich nicht überlebt. Musik war für mich wie die Luft zum Atmen! Das durfte mir niemand nehmen. Und es war ja auch nicht meine Schuld, dass die Nazis in der Stadt waren.
Marie: Aber du hättest –
Amiel: Hey, ihr beiden, nicht streiten! Wir sind hier nicht allein. (Sie schaut mich entschuldigend an.) Eigentlich würden sie ihr Leben für die andere geben – und haben es auch getan. Jede auf ihre Art. (Amiel wirft ihren Freundinnen einen liebevollen Blick zu.) Mein Vater hat einmal zu mir gesagt: Wenn alle meine Freunde von einer Brücke springen würden, würde ich nicht mit ihnen springen. Ich würde unten sein, um sie aufzufangen. – Das beschreibt auch unsere Freundschaft. Wir denken nicht über alles gleich, aber wir sind füreinander da, wenn es darauf ankommt.
Geneviève und Marie (wie aus einem Mund): Nicht immer!
Marie: Eigentlich doch.
Geneviève: Nein!
Marie: Wenn du jetzt wieder damit anfangen willst, dass ich damals –
Bella: He, stopp, ihr beiden, ihr sollt hier nicht die ganze Geschichte verraten! Welche dramatischen Dinge da zwischen euch abgelaufen sind, können die Leser im Buch lesen! Aber Amiels Weisheit gefällt mir sehr gut: Wenn alle meine Freunde von einer Brücke springen würden, würde ich nicht mit ihnen springen. Ich würde unten sein, um sie aufzufangen. Ich denke, das passt sehr gut auf den Roman!
Nach meinem netten Gespräch mit den drei Freundinnen aus »Morgen werden wir glücklich sein« möchte ich euch noch auf eine besondere Aktion zur Feier der Buchneuerscheinung hinweisen, denn Autorin Lea Korte zelebriert in einem großen Paris-Event vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2022 ihre Geschichte über Marie, Amiel und Geneviève mit vielen tollen Aktionen, Gewinnspielen und Informationen rund um ihren neuen Roman. Höhepunkt ist eine Live-Lesung mit Interview und der Verlosung von Buchboxen und einem besonderen Paris-Freundschaftsgeschenk am 2. Juni 2022 von 19 bis 21 Uhr, und das alles digital über Facebook und Instagram. Mehr Informationen dazu gibt es auf dem Facebook-Account von Lea Korte und natürlich bei Instagram.
Darum geht es in Lea Kortes neuen Roman:
Historischer Roman über starke Frauen während der deutschen Besatzung in Paris – für alle LeserInnen von Bettina Storks und Claire Winter
Marie, Amiel und Geneviève sind seit Kindertagen miteinander befreundet. Als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren, wird ihre Freundschaft jedoch auf eine harte Probe gestellt. Lehrerin Marie geht zur Résistance, um ihre jüdischen Schüler vor den Nazis zu retten. Ärztin Amiel unterstützt sie, obwohl sie selbst Jüdin ist. Die Sängerin Geneviève wiederum lässt sich mit den Deutschen ein, um weiter auf der Bühne stehen zu können. Für Marie ist dies ein verheerender Verrat und sie wendet sich von der Freundin ab, die bisher ›alles‹ für sie war. Als Geneviève sie am meisten braucht, verweigert Marie ihr die Hilfe und löst damit eine Katastrophe aus …
Quelle: Piper Verlag
Titel: Morgen werden wir glücklich sein
Autorin: Lea Korte
Genre: Historischer Roman
Verlag: Piper
ISBN-13: 978-3492504553
Format: Taschenbuch
Seitenanzahl: 432 Seiten
Preis: 12,00 €
Erschienen: 26. Mai 2022
Als abschließendes Highlight, darf ich in freundlicher Zusammenarbeit mit Lea Korte eine Ausgabe ihres neuen Romans »Morgen werden wir glücklich sein« inklusive Autogrammkarte und dem passenden Lesezeichen zum Buch verlosen.
1 Los gibt es für einen Kommentar unter diesem Beitrag, in dem Du mir verrätst, wie man live dabei sein kann, wenn Lea Korte am 02.06.22 ihren Roman in Paris präsentiert.
1 Los gibt es, wenn Du mir auf Instagram folgst und unter dem dortigen Gewinnspiel-Post kommentierst, und zwei Freundinnen markierst, mit denen du gerne Paris besuchen würdest.
1 Extra-Los gibt es, wenn Du das Gewinnspiel in deiner Instagram-Story für 24 Stunden teilst (Bitte vergiss nicht meinen Account zu verlinken).
- Das Gewinnspiel läuft im Losverfahren (max. 3 Lose möglich).
- Das Gewinnspiel startet am 30. Mai und endet am 05. Juni 2022.
- Der Gewinner wird per E-Mail oder PN auf Instagram benachrichtigt. Sollte der Gewinner innerhalb von 7 Tagen nicht auf die Nachricht antworten, wird neu verlost.
- Zur Teilnahme musst Du 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis Deiner Eltern haben.
- Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
- Keine Haftung für den Postversand.
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
- Gerne darfst Du das Gewinnspiel auf den sozialen Medien oder auf Deinem Blog teilen.
Es gibt über Facebook und Instagram einen Livestream
Hallo liebe Bella,
interessanter, zeitgeschichtlicher Roman
…Danke das es dazu ein Gewinnspiel bei Dir auf Deinem Blog gibt.
Nun am 2.6.2022 es gibt über Facebook und Instagram einen Livestream.
Da ich keinen Account für FB oder andere soziale Kanäle wie Instagram habe …..ist meine Losausbeute auf 1 Los begrenzt.
Gerne folge ich Dir per Abo-Mail.
LG…Karin…
Liebe Karin,
ich freue mich sehr, dass ich dich neugierig auf das Buch machen konnte und drücke dir ganz fest die Daumen fürs Gewinnspiel!
Herzliche Grüße
Bella
Es gab am 2. Juni (Geburtstag von Lea Korte) auf FB und Insta einen Live-Stream aus Paris.